Mittwoch, 30. Dezember 2009

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kasten

Ja, es ist nun schon eine Weile her, aber trotzdem möchte ich doch mal über meine Abreise aus dem Land of the free schreiben.
Der Abschied war selbstverständlich tränenreich und tragisch, musste ich mich doch nicht nur von netten Menschen, sondern auch von Tropicana Orangensaft, einlagigem Toilettenpapier, ständigem nach dem Ausweis gefragt werden, "zzgl. Mwst." und merkwürdigen Leuten in der Ubahn nehmen.
Ökonomisch bewusst wie ich eben bin, habe ich den billigsten Flug gebucht, dieser war von Air India. Ich war selbst überrascht, aber Air India fliegt einmal am Tag von NYC nach Frankfurt (und von da weiter nach Mumbai). Erstmal lief alles herrlich nach Plan. Der Shuttlebus (inkl. unglaublich unfreundlichem Fahrer, leider hatte ich das Trinkgeld schon bei der Buchung bezahlt...) kam pünktlich und fuhr mich zum JFK International Airport. Zweieinhalb Stunden bevor das Flugzeug abheben sollte. Leider allerdings vom Newark Airport. Als ich dies festgestellt hatte, habe ich mich ins nächste Taxi geschwungen und den netten älteren asiatischen Herren am Steuer angehalten Gas zu geben. Auf dem Weg durch New York in Richtung New Jerseys bin ich dann auch tatsächlich durch Staten Island durchgefahren. Damit war ich mal in allen 5 Borroughs. Leider hat es zeitlich nicht mehr hingehauen. Der Flug sollte zwar erst in 30 Minuten abheben, aber Gepäck einchecken hätte eben nicht mehr geklappt- Bei jeder anderen Fluglinie hätte ich wohl ein paar Stunden warten müssen. Bei Air India leider 24 Stunden. Natürlich hätte ich mir ein Hotelzimmer nehmen können, aber wo wäre denn da a) das Abenteuer und b) die Selbstgeißelung für meinen Fehler gewesen? Also machte ich einen auf Tom Hanks und wohnte für 24 Stunden auf dem Newark International Airport. Aber solange man eine Steckdose und einen Laptop dabei hat, ist es ja eigentlich fast egal wo man ist.

24 Stunden später bin ich dann tatsächlich abgehoben. Immerhin hatte ich mit einer Kölnerin und einem Frankfurter, der an der NYU Law School studiert die nettesten (fremden) Sitznachbarn meiner persönlichen Fluggeschichte. Da konnte man sich wenigsten unterhalten, immerhin war auf dem ganzen Flug das Bordentertainmentsystem in der Economy-Kaste ausgefallen. Die erhofften Sari-Schönheiten als Stewardessen gab es auch nur in der Business-Kaste, wir hatten nur Apu-Verschnitte. Und Alkohol gabs an Bord auch nicht... Dafür wenigstens 2 Stunden Verspätung, weil noch 2 Stewardessn von JFK zu Newark gebracht werden mussten. Pff... ich weiß ganz genau, dass das schneller zu schaffen ist, wenn man nur will.

Sonntag, 13. Dezember 2009

"Der Hund hat einen hochstehenden Schwanz!"

Eins meiner größten Plaisiere hier ist die Jagd nach Doppelgtängern von Leuten, die ich kenne. Nach Latino-Sebi (dessen Existenz kann Johannes sogar bestätigen) und Asian-Daniela (ist mir auf der 6th Avenue entgegengekommen, ich hatte aber leider keine Kamera dabei), war meine letzte Entdeckung Stefan "Angebot-man". Diese war vor allem deshalb herausragend, weil der Typ auch die exakt gleichen, ambivalent-ironischen Dance-Moves drauf hatte, wie der beliebte Beleuchter aus dem Rheinland. Aber auch da war wieder keine Kamera im Spiel, zumal ihm das ständige von mir begeistert angestarrt werden anscheinend schon zu viel war.

Old-School Fortschrittspessimismus

In New York ist es grade saukalt. Das hat mich zur folgenden Erkenntnis gebracht. So toll die Oppositionsstellung auch sein mag, bevor unsere Vorfahren den Daumen entwickelt haben, mussten sie nicht jedesmal nachschauen welcher Fäustling an welche Hand gehört.

Donnerstag, 26. November 2009

Examenswoche

Die Woche der Wahrheit ist angebrochen: Kann ich der NYU vortäuschen, dass ich genug Ahnung vom Film hab, damit sie mir einen Master verpassen?
Dafür habe ich eine Woche Zeit, noch bis Montag 4PM. Muss 2 Essays schreiben, mit einem bin ich schon fast durch, schön über Tontheorie (Altman, Chion und natürlich der unvermeidbare Eisenstein, dieser alte Meckerbock).

Angefangen hat alles euphorisch beim sich ins Thema wieder einlesen, dann gefolgt von der Depression, nach der Feststellung, dass ich seit 3 Tagen auf ca. 15 qm (mein Zimmer + Küche + Klo) hause, während hier alle Thanksgiving feiern. Heute mittag war mir dann ganz schwindlig und übel. Ich würde sagen, ich habe damit die perfekte Möglichkeit für alle Akademikerinnen gefunden, sich endlich auch mal schwanger zu fühlen. Spätestens am Wochenende beginnen dann die Wehen und ich werde den Vater (der absurderweise ja irgendwie auch ich bin) verfluchen.

Sonntag, 22. November 2009

Abteilung schlechte Witze

What does a dyslexic, agnostic insomniac do?

- He stays away all night wondering if dog really exists.

Samstag, 21. November 2009

Lang lebe das Klischee

Kommentar einer Freundin auf meine Erläuterungen, weshalb ich das amerikanische Männerbild dem europäischen bevorzuge:

"Wait a minute? German men shave their armpits and German women don't?"

Donnerstag, 5. November 2009

Nachtrag zum Nachtrag

Circa 50 Meter von meiner Wohnung entfernt habe ich doch eine Art Feierlichkeit mitbekommen. Immerhin wurde ich gefragt ob ich "Cocaine, Cocaine for the Yankees!" kaufen möchte. Feiern im Manhattan-style.

Nachtrag zu "Gewinnen tun immer die anderen"

Heute abend war es also so weit: Die Yankees gewannen die World Series. Damit haben sie meine oben genannte regel natürlich nicht außer Kraft gesetzt, denn erstens, war es mir größtenteils egal und zweitens wollte mir das Schicksal selbst damit ein auswischen. Als vor knapp 2 Jahren der FCK beinahe in die 3. Liga abgestiegen wäre und sich am letzten Spieltag retten konnte, war in diesem knapp 100.000 Einwohnerstädtchen geschätzte 100mal mehr los, als in der 10 Mio Metropole heute nacht. Kein Autokorso, keine Huperei, keine ausgelassenen Feiern auf der Straße, keine brennenden Häuserblocks, absolut gar nichts.
Welch eine Enttäuschung. Erinnert mich an ein Bayern-Spiel gegen Duisburg, was ich anno 97 mal gesehen habe. Bei jedem Tor ein ca. 2sekündiges "hurra" und danach herrscht wieder Grabesstille.
Und dafür habe ich jetzt die ganze Nacht mit den Yankee "Fans" getrunken. Welch eine Verschwendung.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Ratschlag

Mein Tipp an alle zukünftigen Professoren, Lehrer etc.: Wenn ihr wollt, dass eure Studenten näher an euch ranrücken und sich nicht nur in die letzten Reihen quetschen, setzt einfach einen gutaussehenden jungen filmstar in die 1. Reihe.

Seitdem James Franco (Spiderman, Milk etc.) in meiner "Sci-Fi, Horror and difference"-Klasse sitzt, also die letzten drei Wochen, ist die Verlagerung doch deutlich anders, als noch zu Beginn des Semesters.

Montag, 26. Oktober 2009

Gewinnen tun immer die anderen

Obige Regel ist eine der wenigen Dinge, die ich in meinem Leben gelernt habe. Sei es im Sport, in der Liebe oder auf Filmfestivals, man gewinnt einfach nicht. So auch heute abend nicht, als ich auf meinem ersten Football-Spiel war. Da heb ich als echter New Yorker natürlich auf einen Sieg der Giants gehofft, um dann in einem furchtbar schlechten Spiel dann doch die Arizona Cardinals siegen zu sehen. Und dafür fährt man extra raus nach New Jersey. Dieser komische Bundesstaat in dem die Städte so klingen, als seien sie ostfriesische outdoor-Aktivitäten (Metuchen, Weehawken, Hoboken). Übrigens das gleiche Stadion in dem 1994 Deutschland gegen Bulgarien, welch Überraschung, verloren hat.

Die Fans im Stadion haben sich auch fast mehr für das zeitgleiche Spiel der Yankees interessiert, immerhin sind diese an diesem Abend in die World Series eingezogen. Da ich gerne in der Stadt wäre, wenn die Yankees die World Series gewinnen, kann man den Philadelphia Phillies schon zur Titelverteidigung gratulieren.

Ein Highlight gab es dann aber doch (auch wenn mir von Teilen meiner imaginären Leserschaft wieder Unreife vorgeworfen werden sollte): In der Halbzeit sind die besten Frisbeefanghunde Amerikas aufgetreten. Einer sollte in die eine Richtung dem Frisbee hinterher, der andere in die entgegengesetzte. Da Hunde aber nunmal verdammt cool sind, haben sie nach 10 Sekunden das Frisbeejagen eingestellt und haben stattdessen mitten auf dem Spielfeld, direkt neben dem NFL-Logo, angefangen zu kopulieren. Live-Hunde-Sex-Show vor ca. 70.000 Zuschauern! Und da wurde sich über Nipplegate aufgeregt...

Freitag, 23. Oktober 2009

Voll Porno! (international)

Natürlich lebe ich in New York den Jetset lifestyle der Reichen und Schönen. Die Kleider werden nach einmal tragen verbrannt und die Reste vom Hummer lasse ich vom Limousinenservice zur Mülltonne fahren.
Was jetzt aber nich heißen soll, dass ich in irgend einer Art abgehoben wäre. Ich genieße immernoch die gleichen, die einfachen Dinge, die ich schon in Köln genossen habe. Und damit meine ich vor allem: Meinen Freunden und Bekannten Pornonamen geben. Nur doof, dass die das aufgrund fehlender Deutschkenntnisse nicht wirklich verstehen können. Aber dafür gibts ja dieses blog.
Also hier meine Neuzugänge für unterdeichfilm e.V. (übrigens plädiere ich für die Lesbenfilme für eine simple Übersetzung, "on the dyke films"):

Aus Australien Alana Adye alias Anala Adye (okay, das war einfach, aber schaut euch mal diese Alliteration an!!!)
Die kanadischen Darstellerinnen Nora(l) Tennesen und Danielle Dipaolo alias Danielle Dipoloch. Aus Israel: Karen Gernrein/Bernstein.
Dann gibt es natürlich noch Tommy "-gun" Schwenn(gel) und seine bumsfidelen Mitbewohnerinnen Jeni Dill/Will, Hanimal Jensen und Fuzz Jensen alias Luzz Bumsen .
Aus Kalifornien mit portugiesischen Wurzeln Elizabeth Ricardo alias Eclitzabeth Fickardo sowie Clare "wer nicht will der" Hudson.
Mein Ex-Mitbewohner Franz/Schwanz Gastler.
Caitlin Hughes alias "Cuntlin Huge".
Lauren Poppschnell/Lobdell.
Brooke Edge alias "Schluck es" (moment mal, wir lassen "Dildo" Jungnickel ja auch zählen).
Und natürlich mein Liebling für die Schwulenecke: Kyle (Ge-)Whited.

Das mag jetzt für Leute die sie nicht kennen nur 20% so lustig gewesen sein, aber zu eurer Beruhigung: Ich habe mich herzlich amüsiert.

Für folgende sind mir noch keine Namen eingefallen, da kann sich der geneigte Leser in den Kommentaren daran delektieren: Andra Gordon, Carly Dahlen, Deirdre Synan, Scott Weintraub, Chris Jaynes, Daniel Crown

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Dinge die ich mag (II)

Na, wer hätte damit noch gerechnet, dass ich diese Reihe nochmal fortsetze?

heute: unbekannte Talente/Teile der Biographie

Das bekannteste Beispiel dafür ist wohl Bud Spencer. Der ist nicht nur Haudrauf-Schauspieler, sondern wie inzwischen wohl allseits bekannt auch Jurist und zweimaliger Olympia-Teilnehmer im Schwimmen. Was wohl weniger bekannt ist, ist dass er auch die Einwegzahnbürste erfunden hat.

Dass Milo Aukerman, der Sänger/Gitarrist der "Descendents" einen Doktor in Biochemie hat, mussten die Fans ja ausbaden. Ständig nahm er musikalische Auszeiten um sich der Forschung zu widmen. Immerhin wurden die Fans ja schon im Titel des Debütalbums (auf das eine mehrjährige Schaffenspause folgte) auf solche Tendenzen vorgewarnt, immerhin hieß es "Milo goes to College".
Dieser Albumtitel wiederum findet sich im "Bad Religion" Song "You don't belong". Deren Sänger Greg Graffin wiederum hat auch einen Doktor in Evolutionsbiologie/ Anthropolgie. Haben Punkrocker eine Vorliebe für Biologie?
Während der späten 90er trat Brett Gurewitz, der Lead Guitarist und Co-Autor der meisten "Bad Religion" Songs aus. Er formte dann für kurze Zeit eine neue Band namens "Daredvils", die nur einen Mini-Hit hatte und sich 1996 nach einem Jahr schon wieder auflöste. Interessant and der Band ist der zweite Gitarrist der Band, ein gewisser Gore Verbinski. Und den kennen die meisten wohl eher als Regiesseur der "Fluch der Karibik"-Trilogie.

Apfelvergleich

Der Versuch Äpfel mit Birnen zu vergleichen, scheitert bei mir schon an der tatsache, dass ich so weit ich weiß in meinem ganzen Leben noch nie eine Birne gegessen habe. Fühle mich nicht so, als hätte ich etwas verpasst.

Montag, 5. Oktober 2009

Bands die es so nicht gab (vielleicht auch besser so)

"Gutenabend allerseits! We are "The Fassbenders" und wir sind froh vor so einem Publikum spielen zu dürfen! Unser letztes Konzert war auf dem Sommerfest des NDR vor überragenden... 4 Zuschauern!"

So begrüßte der Frontmann und Gitarrist Heribert Fassbender das Publikum im Restaurant in dem das Konzert stattfand und von dem ich ein Teil war. Der Rest des Quartetts bestand übrigens aus exakten Klonen des allseits beliebten Ex-Fußballkommentators.
Kein echter Alptraum, aber trotzdem war ich irgendwie erleichtert, als ich aufgewacht bin.

Samstag, 3. Oktober 2009

Best of Colin

Mein 101. Post übrigens, tada.
In Angedenken an meinen inzwischen Ex-Mitbewohner Colin, ein best-of seiner Zitate.

Franz: "So, that girl last night... was she cute?"
Colin: "Well, cute enough for my drunk ass..."

Colin: "I can't believe I bought a do-rag last night..."
(für die die nicht wissen was ein do-rag ist: klick

Colin zu seiner Freundin Penny: "Penny, Penny, Penny... if I had 24 more of you, I had a quarter!"

Adrian: "Hey, can I get the iron from your room."
Colin: "Yeah, sure. Well, there might be used condom somewhere in the room."

Nachtrag: Über die (höchstwahrscheinlich) lesbischen Handwerkerinnen, die unsere Wohnung umgebaut haben:
Colin: "Yeah, they left about 2 hours ago. They're probably scissoring each other. Right... ... ... now.

Der klassische Mitbewohner, den mal in seinem Leben einfach mal gehabt haben muss... Wird mir irgendwie fehlen. Naja, vielleicht können Nicolina und Lisa ja auch mithalten.

Freitag, 2. Oktober 2009

Roman Abramowitsch, Bill Clinton und Ich

Was haben die drei Herren in der Überschrift für eine Gemeinsamkeit? Richtig, Chelsea. Da wohne ich nämlich seit gestern.
Meine neue Wohnung ist damit wieder in Manhattan und dafür recht günstig, nah am Praktikum und Uni, sowie zahlreichen Schwulenkneipen. Im Moment is es noch etwas kalt, aber angeblich käme am Wochenende der Vermieter vorbei und würde sich drum kümmern, hat zumindest Lisa, meine Österreichische Mitbewohnerin gesagt. Meine andere Mitbewohnerin ist übrigens Nicolina aus Sturge, d.h. a) ich bin der einzige der ein nicht-merkwürdiges Deutsch spricht und b) Hosen sind wiedermals verpflichtend.

Die Dusche hat übrigens wieder einen abnehmbaren Duschkopf, also bin ich zum ersten Mal seit einem knappen Jahr wieder Herrscher über die Gezeiten, zumindest im Bad. Und das ist ja immerhin auch schon was.

Montag, 21. September 2009

Oompa, oompa!*

*Dies ist aus irgendeinem Grund die englische Übersetzung für "Humpta, humpta!".

Der Mensch als solcher ist ja eigentlich schon komisch. "Wow, ein Trachten- und Volksfestumzug! Nur eine halbe Stunde Anreise?? Wo kann man sich bitte anmelden?" So oder so ähnlich wäre wohl die typische Reaktion der heutigen Generation, in der über 117.000 junge Menschen in einer studivz (ja, das Ding was es mal vor facebook gab. Also eigentlich danach, aber was solls.) Fangruppe für Ironie Mitglied sind.
Aber da es sich bei der Lokalität nunmal nicht Trulben oder Otterbach sondern um die 5th Ave zwischen 68. und 86. Straße entlang des Central Parks und nicht ums örtliche Schützenfest, sondern um die German-American Steuben Parade handelt und man grade eben nicht da ist, wo man so einen Umzug erwarten würde, geht man eben doch hin und feiert ein Deutschland, dass es so wahrscheinlich nie gab. Es war ja aber auch noch gutes Wetter.



Köln ist überall.


Wir Deutschen retten die Umwelt ja anscheinend echt ganz alleine. Selbst die Empire-State-Building-Beleuchtung an unserem "Ehrentag" verbraucht um ein Drittel weniger Strom, als die handelsüblicher Staaten, dargestellt anhand der blauen Beispielflüssigkeit rechts.

Freitag, 18. September 2009

Adrian's Visionen

Letztes Wochenende hat die American Football-Saison begonnen. Das ist dieser Sport, der zu 80% aus Werbepausen besteht und in dem die Sportler still stehen um sich dann mal für 4 Sekunden zu bewegen, wieder stehen zu bleiben, zu warten und dann, wenn für die angreifende Mannschaft alles gut läuft sich für bis zu 10 Sekunden zu bewegen. Für den Baseball gewohnten Amerikaner also: Non-stop action. Die Menschen strömen in die Bars um sich die Spiele zusammen anzusehen, fast wie bei einem echten Sport. Vor 2 WOchen war ich in einer Bar an der Upper East Side und habe einen (übrigens leckeren)Burger gegessen. Gegenüber saß ein Mann mittleren Alters der unvermittelt voller Vorfreude auf einen TV-Bericht mit einem kleinen Sitztanz und dem Gesang "football season, football season! football, football, football season!" reagiert hat.

Ich glaube ich bin jetzt langsam ein richtiger New Yorker. Immerhin gesellt sich zu meinen altbekannten und allseits beliebten Neurosen jetzt auch noch meine erste Verschwörungstheorie.
Ich glaube die Major League Baseball und die National Football Association stecken unter einer Decke. Der Deal läuft so ab: Football ist zwar größtenteils langweilig aber in der Tat im Vergleich zu Baseball eine echt aufregende Sache. Das fällt dem Amerikaner natürlich umso mehr auf, je mehr er auf Entzug gesetzt und mit Baseball eine furchtbar schlechte Ersatzsportart vorgesetzt bekommt. Zum Austausch dafür, dass der Zuschauer durch die Baseballmonotonie aufs Football total heißgemacht wird, hat die NFL beschlossen nur eine furchtbar kurze Saison (16 Spiele! na gut, dann kommen noch playoffs) abzuhalten, um der MLB (in der jedes Team 162 Spiele+Playoffs bestreitet) nicht den Markt abzugraben.
Jetzt vermute ich hinter jedem neugierigen Blick einen Agenten der beiden großen Sportarten. Und möchte trotzdem mal ein Footballspiel im Stadion sehen.

Freitag, 11. September 2009

Kopf wieder grade!

Ich gehe nach der Arbeit und einer Wohnungsbesichtigung (der nächste Umzug steht relativ bald an) die 6th ave entlang. Da kommen mir zwei Damen um die 50 entgegen und fragen mich nach dem Weg. In einem herrlichen Französischen Akzent: "Excuse me, do you know the way to the game store?"
Ich legte also meinen Kopf kurz zur Seite und dachte: "Game store? Was wollen die denn im Game store? Sind ja nicht unbedingt die typischen Xbox-Zocker. Vielleicht hab ich mich verhört und die meinen "Gay-store". Moment, das wäre ja noch komischer. Und überhaupt, wieso fragen die ausgerechnet mich nach einem Schwulenladen? Moment, ich sollte vielleicht auch mal antworten."

"I'm sorry, I don't know."

Dienstag, 8. September 2009

Die Todsünde des Tages

Rechtzeitig zum heutigen St. Adrians-Tag (auf den ich nicht müde werde hinzuweisen), habe ich den Katholiken in mir entdeckt.

Heute: Trägheit.

Ich bin heute bei Walgreens was einkaufen gegangen, nur weil ich gesehen habe, dass sie das Seitentor zum Parkplatz offen hatten und dies mir einen Umweg von vielleicht insgesamt 30 m bei nicht geöffnetem Tor gespart hat.

Sonntag, 6. September 2009

Was wurde eigentlich aus...

...S-Bahn-Surfen?

Bin grade aus Chinatown nach Williamsburg gelaufen, über die gleichnamige Brücke. Da kam unter mir der J/M-train vorbei und ich dachte mir, wie schnell ich doch daheim sein könnte, wenn ich nur auf ihn draufspringen würde. Hab ich dann doch nicht gemacht und stattdessen lieber reminisziert.

Anfang der 90er schien S-Bahn-Surfen ja eigentlich überall zu sein. Die Großstädte wurden praktisch entvölkert, da die urbanen Jugendlichen ja dem "Kick"/"Thrill" (herrliche 90er Wörter, leider inzwischen aus der Mode, zusammen mit Extremsportarten) scharenweise zum Opfer fielen. Anscheinend wurde Mitte der 90er komplett damit aufgehört. Oder die Medien hatten irgendwas neues entdeckt, von dem man noch nie gehört hat, was aber jetzt plötzlich überall zu sein scheint.
Ach, die 90er...

Freitag, 4. September 2009

Filmzitate aus wenig beachteten* Filmen (II)

Ator: I love you.
Sunya: And I love you.
Ator: Why can't we marry?
Sunya: Ator, we are brother and sister!
Ator: I'll talk with our father.

(Ator, l'invincibile, Italien 1982)

* außer von Johannes S.

Weißheitsselbsttest (II)

Inzwischen bin ich mit meinem Hörbuch durch. Habe festgestellt, dass die Liste die ich vom Blog übernommen habe, nicht 100% mit der des Hörbuchs übereinstimmt. Aber der Großteil ist gleich.

41. Indie-Musik - um ehrlich zu sein mag ich viele Bands erst, wenn die "echten" Fans ihnen schon vorwerfen, sellouts zu sein (meistens direkt nach dem 1. Album)
42. Sushi - magischned
43. Theaterstücke - hab ich prinzipiell nichts gegen, nur war ich seit Jahren in keinem mehr
44. Öffentlich rechtliches Radio - hör kein Radio
45. Asiatische Fusionsrestaurants - wusste noch nichtmal, dass es sowas gibt
46. Die Sunday New York Times - mir zu teuer, um sie dann doch nicht zu lesen
47. Künstlerische Studiengänge - mein Studentenausweis lügt da nicht. 5. Punkt
48. Wholefoods und Lebensmittelgenossenschaften - das zweitere ist mir zu hippiemäßig und Wholefoods ist mir zu teuer. Wenn ich mal da war ist die Schokolade im Mund zu staub zerfallen und der Saft hat geschmeckt wie frisch gepresster Fuß.
49. Vintage - ich mag mein Zeug lieber neu, verstehe auch nicht, warum jeder so auf Schallplatten abfährt. Ist wohl ne Art Massenpsychose.
50. Ironie - mag ich gar nicht. 6. Punkt
51. Am Wasser leben - möchte ich doch irgendwie; macht 7
52. Sarah Silverman - ganz hübsch aber nur kurz lustig.
53. Hunde - kurz und schmerzlos: 8.
54. Küchenutensilien - was ich mache nenne wohl nur ich "kochen"
55. Entschuldigungen - mache ich nur selten und ungern. Hab ja auch praktisch nie Grund dazu.
56. Anwälte - bin familiär verbelastet gegen jegliche Juristerei.
57. Japan - ein Land, dessen Faszination mich schon immer sehr locker gelassen hat (bis auf die Unterhosenautomaten und Gummipuppenpuffs, versteht sich)
58. Naturmedizin - steht bei mir auf einer Ebene mit Wahrsagern, "Medien" (also nicht die FAZ, sondern die Spinner, die mit Toten reden wollen) und der kompletten Galileo Mystery-"Redaktion"
59. Toyota Prius - fahr ich nicht. Wenn schon Elektroauto, dann richtig, so dass man außerorts den ganzen Verkehr aufhält und damit für 15 Minuten, wenn schon nicht berühmt, dann doch wenigstens berüchtigt wird. Vor allem bergauf.
60. Fahrräder - der Verlust meiner holden Kriemhild nach 12 Jahren trifft mich immer noch hart. Macht 9.
61. Wissen, was für arme Menschen das Beste ist - ich weiß doch kaum, was für mich das Beste ist.
62. Teure Sandwiches - sind mir zu teuer. Warte lieber, bis ich richtig hungrig bin und hau mich dann mit Lebensmitteln, deren Herstellung zusammen ca. 2$ gekostet hat, ins Fresskoma.
63. Recycling - da bin ich gespalten. In Deutschland mache ich es immer und finde es gut, in Amerika genieße ich es ganz faul alles in die eine Mülltonne zu werfen (wobei an den Unimülleimern steht, dass der Müll nachträglich sortiert würde. Was für ein Job, besonders in Zeiten der Krise). Macht dann wohl 9,5 Weißheitspunkte.
64. gemischgeschlechtliche Sportmannschaften - da hätte ich immer Angst, das sich a) ein Mädchen foule und ihr weh tue und b) ich trotzdem gegen sie verliere. Und sie mir weh tut.
65. Scheidungen - hab ich jetzt nicht direkt vor und bin in meinem direkten Umfeld sogar magischerweise davon verschont geblieben.
66. Bei Konzerten still stehen - garantiert nicht bei den Konzerten auf die ich gehe
67. Michel Gondry - ach verdammt. 10,5.
68. Mos Def - als Schauspieler okay. Rapmusik kann ich nicht beurteilen.
69. Schwierige Beziehungsenden - sind die denn nicht alle irgendwie schwierig? Also ich mag die gar nicht.
70. Die einzige weiße Person in der Gruppe zu sein - passiert mir eigentlich nie. Legs auch nicht drauf an.
71. Im Ausland studieren - hmm... eigentlich meinen die damit ja: außerhald der USA. Aber das hab ich ja auch gemacht. 11,5.
72. Gentrifikation - mag ich nicht. Macht die Mieten so teuer. Wenn ich dran denke, dass es vor 30 Jahren angeblich Ecken in Manhattan gab, in denen arme Menschen gewohnt haben sollen, frage ich mich, wieso überhaupt jemand in Queens gewohnt hat.
73. Oscar Parties - war dieses Jahr auf meiner ersten. War ganz lustig, andererseits wollen Leute da dann tatsächlich den Reden lauschen (obwohl man die sich danach auf ewig im Internet angucken kann) anstatt sich spontan über die Leute im Fernsehen lustig zu machen (was man eben nur einmal richtig kann). Damit runden wir der Einfachheit halber auf 12 Weißheitspunkte auf.
74. Damit drohen nach Kanada auszuwandern - das habe ich niemals in meinem Leben gemacht. Das deutsche Equivalent (nach Österreich auswandern) wäre für mich noch schlimmer.
75. Wasserflaschen - naja, hab ich schon immer bei mir. Aber kein Evian oder irgendwas teueres, sondern selbst nachgefüllt mit 1$ pro Gallone-Trinkwasser. Leitungswasser ist hier ja viel zu gechlort. Da wären wir dann bei 12,5.
76. Musik-Comedy - meistens blöd. Selbst bei Flight of the Conchords mag ich die Sitcomanteile deutlich lieber als die Songs (mit Ausnahme von "If you're into it" und "Business Time")
77. Bilingual erzogene Kinder - die Welt kann froh sien, wenn meine Kinder maö überhaupt erzogen werden. Aber ich muss zugeben, Kinder die auf 2 Sprachen böse Wörter sagen und in jeder Sprache 50 mal "Ich darf Malte nicht mit dem Morgenstern verprügeln"/ "Je ne darf pas batter Malté avec l'etoil de demain" auf die Tafel schreiben dürfen, wären schon cool. Also sind wir wieder bei runden 13.
78. Moderne Einrichtung - Mir isses egal, wie modern die Couch ist, auf der ich rumlümmle. Hauptsache bequem.
79. Fußball bzw. der Gedanke an Fußball - tja, da könnte man meinen ich bekäme den nächsten Punkt, aber Europäer sind von diesem Punkt ausdrücklich ausgenommen.
80. Graduate School - erneut lügt mein Studentenausweis nicht. Damit wäre ich bei 14.

Mein Kopfrechnen macht kommt damit nach dieser Runde auf 17,5% Weißheit. Wahrlich ein schon sprunghafter Anstieg. Trotzdem bin ich damit ja zu 82,5% nicht weiß. Oder ich gehöre ganz einfach zu den "wrong kind of white people."

Ich höre jetzt übrigens stattdessen Frank Sinatra. Wenn man den hört, während man durch Manhattan läuft, fühlt man sich doch fast wie in einem Film. Für Brooklyn brauchts natürlich eher was bodenständiges. Sowas von Drogen und Schlampen und der Verkommenheit der Welt. Aber probiert hier mal Rolf Zuckowski aufzutreiben...

Dienstag, 1. September 2009

Metawitze

Ein Amerikaner, ein Franzose, ein Deutscher und ein Rabbi gehen in eine Bar. Sagt der Rabbi: "Entschuldigung, ich bin wohl im falschen Witz."

Der Weißheits-Selbsttest (1)

Ich war kurz davor diesen Beitrag "Der Weißheit letzter Schluss" zu nennen, aber dann wurde mir bewusst, dass dieses Wortspiel nicht nur schlecht ist (was ja durchaus begrüßenswert wäre), sondern irgendwie auch ausgelutscht. Danke, Weißer Riese.

Ich höre grade das Hörbuch "Stuff White People Like", basierend auf dem gleichnamigen Bestseller, der wiederum auf einem gleichnamigen blog basiert. Während ich ihn höre habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht so stereotyp weiß bin, wie ich selbst immer dachte. Dafür sind viele meiner Freunde (auch und gerade in Deutschland) doch weißer als ich dachte. natürlich funktionieren manche der Dinge auf der folgenden Liste nur in Amerika, aber das meiste is doch international.

1. Kaffee - hasse ich wie der Teufel das Weihwasser
2. Religionen denen ihre Eltern nicht angehören - Finde ich albern
3. Film Festivals - okay, ein Weißheitspunkt für mich
4. Assists - nä, bin eher der Fan des gepflegten Tacklings/Bodycheck/Block
5. Wochenmärkte - mir zu teuer und Gemüselastig (aber ein Punkt für meine Oma)
6. Bio/Organic-Lebensmittel - siehe 5.
7. Ethnische Vielfalt - naja, schon okay (2. punkt)
8. Barack Obama - und der 3. Weißheitspunkt
9. Dafür sorgen, dass andere sich schlecht fühlen, wenn sie nicht aus dem Haus gehen - Also wenn ich es nicht den La-dies schulden würde, würde ich doch nur im Haus rumgammeln (aber definitiv ein Punkt für meine Mutter in meinen Kinder- und Jugendtagen)
10. Filme von Wes Anderson - finde ich größtenteils brutal überschätzt
11. Asiatische Mädchen - gibt in der Tat viele die darauf abfahren, ich gehöre nicht dazu
12. gemeinnützige Organisationen - gründe ich nur aus Steuergründen
13. Tee - mag ich nur als Eistee so richtig (heute gabs wieder Snapple im Angebot, hab gleich mal wieder galonenweise zugeschlagen; damit wären wir also beim 3,5. Punkt
14. Schwarze Freunde zu haben - Habe ich noch nicht mal in NYC so richtig (jetzt nicht aus Absicht, passiert einfach nicht)
15. Yoga - alberner Quatsch für leute mit zuviel Zeit und Geld für Yogamatten
16. Begabte Kinder - hätte ich in der Schule verprügelt, wenn sie nicht stärker gewesen wären als ich. Außerdem waren sie in der Überzahl, immerhin sind 100% aller Kinder heutzutage hochbegabt. Wenn sie gute Noten haben sowieso und wenn sie 3 mal sitzen bleiben sind sie eben gelangweilt und unterfordert
17. Seine Eltern hassen - näh.
18. Bewusstsein (Awareness) - verstehe nie, warum man immer auf Krebs/Aids/Armut hinweisen muss, man sollte lieber dafür sorgen, dass sie ordentlich bekämpft werden.
19.Reisen - naja, habs ja immerhin nach Boston geschafft. Gebe mir einen halben Punkt.
20.Ein Experte fremder Kulturen zu sein - nicht so meins, mich überfordert ja schon der gemeine Katholik.
21. Schreibworkshops - hab ich bis jetzt noch nie für nötig befunden.
22. 2 Nachnamen haben - hab ich nicht und will ich auch nicht für meine Kinder (es sei denn ich adoptiere den 6 monate älteren Jan-Ingwer Callsen-Bracker)
23. Microbrauereien - hab ich jetzt schon ausgiebig probiert und noch keine gefunden, die ein schmackhaftes Produkt herstellt
24. Wein - was soll man als Pälzer Bu da antworten. 5. Punkt.
25. David Sedaris - in der Tat in Amerika sehr beliebt, aber ich hab noch nix von ihm gelesen
26. Manhattan (und jetzt auch Brooklyn) - in der Tat meine Lieblingsborroughs. Macht also 6.
27. Marathons - stimmt, Amis laufen Marathon wie bekloppt. Ich aber nicht.
28. Keinen Fernseher haben - 'schbin doch nisch bekloppt! Wonach soll ich denn meine Essenszeiten richten? Und was soll ich während des Essens machen?
29. 80er Parties - kann man mich mit jagen. Fürchtbares (Rock'n Roll Umlaut)Jahrzehnt.
30. Wrigley Field - Baseball ist langweilig.
31. Snowboarding - war nie cool genug dafür. Männer mit Stil/ Nerds fahren Ski.
32. Vegeterier-/Veganertum - ich würdige das noch nicht mal mit einer Antwort
33. Marihuana - die Tatsache, dass ich nachschauen musste, ob man das im Deutschen mit oder ohne "j" schreibt sagt eigtl. alles. Außerdem krieg ich schon vom Geruch Kopfweh.
34. Architektur - versteh ich nicht und find och größtenteils langweilig
35. Daily Show/Colbert Report - Ist in der Tat witzig. Punkt Nr.7
36. Frühstücksrestaurants - sind mir zu teuer
37. Renovierungen - mag ich nicht, bis auf das Bier danach
38. Arrested Development - noch nicht eine Folge dieser Serie gesehen
39. Netflix - hab keinen Account
40. Apple-Produkte - hasse ich wie die Pest. Nonkonformistenuniform der Elektronikbranche. Ich ziehe mir dafür mal 3 Punkte ab. Und damit ist Apple noch gut bedient.

Damit komme ich also bis jetzt auf 4 Punkte von 40. Bis jetzt also nur zu 10% weiß! Weniger weiß als Obama! Bin ich etwa der Eminem oder Vanilla Ice des langweiligen Bloggens?

Samstag, 22. August 2009

Bin ich Hammurabi oder was?

Aufgrund meines Akzentes im Englischen wurde ich inzwischen schon für Einwohner der folgenden Länder gehalten worden: Schweden, Großbritannien, USA (generell), Holland, Russland, Irland, Südafrika, Ohio und Deutschland. (wird wahrscheinlich fortgesetzt)

Donnerstag, 20. August 2009

Filmzitate aus wenig beachteten Filmen

"What is soft, you put it on a stick and roast it over a fire and it's green?
- A martianmellow."
("Santa Clause conquers the Martians", 1964)

Mittwoch, 19. August 2009

"The Warriors Code", Track 11

Für diejenigen, die die Dropkick Murphy Discographie nicht auswenig im Kopf haben: Der Song heißt "I'm shipping up to Boston". Und genau das habe ich dieses Wochenende relativ spontan getan.
Mein Freund Tommy und ich haben einen der berühmten Greyhoundbusse genommen, da uns die Chinabusse (ohne Versicherung, ausgebildeten Fahrern, ohne Klimaanlage... dafür auch nur ein Bruchteil des Preises) dann doch zu unsicher waren. Außerdem gibts in Greyhoundbussen jetzt Wi-Fi und Steckdosen an jedem Sitzdoppel. D.h. jedem außer dem in dem Tommy und ich gesessen haben. Ich habe mich zwar für Unterwäsche und Hygieneartikel und gegen den Laptop entschieden, aber Tommy war doch etwa angesäuert, da er eine zweite Tasche mitgenommen hatte und daher seinen Laptop (ein merkwürdiges Apple-Ding, bei dem ich immer reinzoome, wenn ich runterscrollen will) mitgenommen hatte. Der Fahrer auf der Hinfahrt hatte übrigens eine Stimme wie Barry White. Ich denke mal er ist deshalb nicht zu den städtischen Verkehrsbetrieben gegangen, da er diese Stimme doch den Passagieren nicht vorenthalten konnte.
In Boston selbst haben wir dann gar nicht übernachtet. Stattdessen haben wir in Cambridge, bei Tommy's ex-Mitbewohner Alex genächtigt, der geht da aufs MIT.
Das mit den Unis war auch ein bißchen so eine Krux. Wir hatten nicht bedacht, dass gerade Sommerferien sind und daher die Leute von der BU, Harvard, MIT, Yale etc. grade fast alle weg sind. Die Stadt war also gerade nachts relativ ausgestorben. Da bin ich ja doch schon fast froh, dass die Boston University damals meine selbstgemachten transcripts (als einzige übrigens), nicht akzeptiert und meine Bewerbung aus formalen Gründen zurückgewiesen haben. Zumal da sämtliche Ausgehetablissements um spätestens 2 zumachen. Die meisten schon um kurz nach 1.
Samstag war Sightsseing angesagt, also folgten Tommy und ich dem sogenannten "freedom trail", eine Linie die durch das North End Boston's führt und an allen möglichen wichtigen Gebäuden vorbeigeht. Unter anderem das Haus des berühmten Patrioten Paul Revere. Meines Erachtens eindeutig ein Vorfahre von Jack Black, siehe hier:



Außerdem gabs auch die Halle zu besichtigen in der vor über 200 Jahren einige Männer mit hochrotem Kopf beschlossen haben sich als Indiander zu verkleiden und Tee im Wert von heute umgerechnet 1 Mio $ ins Wasser zu werfen. Das weiß ich, weil ein ca. 19jähriger Knilch namens Charles eine Führung gehalten hat.

Folgendes fiel einem auf: a) Boston ist weiß. Aus New York ist man ja einen extremen Mix aus verschiedenen Ethnien gewohnt, von daher ein ziemlicher Kulturschock.
b) Boston ist längst nicht so irisch wie man glaubt. Im Gegenteil habe ich viel mehr italienische Straßenzüge vorgefunden.

Auf der Rückfahrt hatten wir dann kein Wi-Fi, keine Steckdose und was das beste bei über 30 Grad war: Keine Klimaanlage. Außer schlafen und sich selbst bemitleiden ging da nicht viel. Zumal ich mal wieder das Glück hatte neben einem Baby zu sitzen.

Nach Washington fahre ich aber mit dem Chinabus. So.

P.S. Ach ja und weitere Erkenntnis: Der Staat Connecticut besteht zu 80% aus Staus.

Samstag, 1. August 2009

Frühe 90er vs. späte 90er (II)

Heute: Der Traum eines jeden schlaflosen Nerds.

In den frühen 90ern:


In den späten 90ern:


Ergo:
Frühe 90er: 0
Späte 90er: 2


PS: Der Nerdtraum der späten 2000er (hab ich grad auf meiner Festplatte gefunden):

Freitag, 31. Juli 2009

Mathematik

Zum Großblogtag:

New York City = Pirmasens + Ironie.

Frühe 90er vs. späte 90er (I)

Wer mich kennt, dem dürfte aufgefallen sein, dass ich niemals Converse (oder wie manche sie nennen "Chucks") trage. Das liegt darin begründet, dass ich in der besten Zeit der Menschheitsgeschichte sozialisiert wurde, in den wenigen Jahren in denen Converse tatsächlich mal out waren: Den späten 90ern.

Die 90er waren ja generell einfach das beste Jahrzehnt überhaupt. Kalter Krieg war vorbei, Krieg gegen den Terror hat noch nicht angefangen, das "Internet" (damals immer noch gefolgt von einem respektvollen "...hääh?" bzw. "hein?" auf französisch) macht uns alle zu Millionären und die Simpsons-Autoren produzieren eine klassische Folge nach der anderen.

Nun bin ich in Köln aber mit einem älteren Herrn mit Bio-Diplom aneinander geraten, der behauptet, dass die frühen 90er die bessere Hälfte des Jahrzehnts waren. Dies nehme ich zum Anlass mal objektiv und unparteilich die beiden Zeiten miteinander zu vergleichen.

Erklärend muss dabei hinzugefügt werden, dass ich ähnlich wie die Historiker die vom "langen" 19. Jahrhundert sprechen (Franz. Revolution bis ende 1. Weltkrieg), das Konzept der "langen" 1990er entwickelt habe. Die 90er fangen am 9. November 1989 an und endeten am 11. September 2001. Ich gehe davon aus, dass die Geschichtsforschung mir in wenigen Jahren beipflichten wird.


Die frühen 90er hatten schonmal nichts. Zumindest nichts auch nur annähernd vergleichbares. Vergleichbar womit? Mit der größten Vorfreude der Menschheitsgeschichte. Die wurde zwar enttäuscht, aber was macht denn das bißchen Enttäuschung im Vergleich mit dem freudigen Warten welches uns immer wieder neue Hoffnung gab? Ich rede natürlich von der neuen Star Wars-Trilogie. Dieses Gefühl des kollektiven, weltweiten Ersehnens wird es so wohl nie wieder geben. Und damit noch nicht mal genug: 1999 erschien Matrix. Die Vorfreude (noch schlimmer enttäuscht, aber das war ja dann schon in den bösen 2000ern) auf die nächsten 2 Teile war zwar nicht vergleichbar aber doch auch schön. Und dann gab es ja dann noch diese Gerüchte über einen neuseeländischen nerd-splatter Regiesseur der angeblich für hunderte Millionen Dollar die Herr der Ringe-Trilogie ziemlich werkgetreu verfilmen will. Und der erste und beste Teil davon kam sogar noch in meinen "langen" späten 90ern ins Kino.
Und was haben die frühen 90er dagegen zu halten: "Also, Spielberg macht da so nen Film, so mit geklonten Dinosauriern so in einem Freizeitpark so und die brechen dann so aus und machen soalles kaputt". *einsamer&ironischer Applaus*

Späte 90er: 1
Frühe 90er: 0

I'm B(ac)K*

Anstelle eines langen Reiseberichts, stichpunktartig alles über meine triumphale Rückkehr:

- Im Flugzeug neben einem Mann gesessen, der seinen 81. Geburtstag gefeiert hat. Hat ständig geredet. Da sitzt man ja dann doch fast lieber neben einem Kleinkind.

- New York liegt offensichtlich in den Tropen. Es ist den ganzen Tag über drückend schwül. Das ganze entlädt sich dann in einem täglichen Gewitter bei dem es einfach nur runter schüttet. Von genau so einem wurde ich begrüßt.

- Wohne jetzt zum ersten mal in meinem Leben mit einer Frau zusammen, der reizenden Federica aus Firenze. Hosen sind also länger nicht mehr nur optional. Und es riecht überall nach Kaffee. Wieso sich die Dame über Schlaflosigkeit beschwert ist mir ein Rätsel.

- Das Touri-Gefühl stellt sich doch nicht wieder ein. Sehr schade eigentlich. Irgendwie ist die Stadt doch schon ein wenig zu Hause geworden. Da steht man halt mal eine Stunde am Times Square für Broadway Tickets an (wollte Federica aufmuntern, die macht dieser New Yorker Sommer nämlich depressiv) nur um dann doch keine zu kaufen, weil sie trotz 30% Rabatts immer noch 90$ das Stück kosten. Auf dem Rückweg schaut man eben kurz mal bei Macy's vorbei, bevor man am Flatiron Building vorbei zurück zur Bahn läuft.

*BK=Brooklyn, vielleicht doch nicht so verständlich wie ich es finde.

Dienstag, 7. Juli 2009

Germany: A Summer's Tale

Dear apostles,

I'm back in Germany for 2 1/2 weeks now, and since I write my blog in German while I'm in the US, I decided to write at least one entry about my capers in the fatherland in English. a) because it's fair and b) because some people asked me for it.

I want to apologize in advance for any spelling or grammar mistakes or the possibility that this article wont be as entertaining/funny as my early work. Simply because (and I know that most people in the world will disagree with me) German happens to be the funniest language in the world. Or as Mark Twain said: "Mastery of the art and spirit of the Germanic language enables a man to travel all day in one sentence without changing cars".

Speaking of cars: That's were I spent a considerable amount of time since I came back. I drove to a near film festival (1 hour), to Cologne (2 1/2 hours), to Trier (2 hours)... I get pretty bored while I'm driving, especially since my sister-in-law seems to have hidden all of my CDs while I left her my car. To Americans a 2 hour drive seems incredibly short, but to me it is just a waste of time. I usually just sing some weird songs or start cursing aimlessly just to keep me entertained. At least I could do one of the things non-German people are jealous of: Going 120 Mph on the highway/Autobahn without fearing to get into any trouble. While still getting passed by bigger cars. By the way, the current price of gas is about 6,84$ per gallon (and this is the cheapest in the last 3 years or so). Thankgod my car has a good mileage.

I spent the first ten days back home and used them for some quality time with my family and my dog. My grandma decided to put me on a German diet, Schnitzel, rotisserie chicken, Kaiserschmarrn (cut-up and sugared pancakes with raisins) etc.
Since the weather in Germany has been a whole lot better than in NYC so far, I also spent my days barbecueing with my awesome friends. In Trier (Germany's oldest city, founded around 20 BC) I actually bought a bbq set right across the street from Karl Marx's birthplace.

As Vince Vega noticed in "Pulp Fiction", the most interesting things are the little differences between the US and Europe.
- Yeah, we get beer at McDonalds. But why should we when we can get better beer just about everywhere else. And so cheap in comparison to NY!

- Drinking in public is legal in Germany and expected in Cologne. And big fun for the whole family.

- The US are lightyears ahead in technology. If technology means funny gimmicks like Iphones, TiVos, blogging etc. In other areas, I feel like being back to the future. An elecrtical stove? Without gas? It's magic. "The money will be in your account tomorrow" instead of "The check should be in the mail...". Not to speak of the miracle called non-cthru-toilet paper.
Actually my mom wants a cell phone with internet access. She's always been an early adaptor, while my dad would like to live in a cave with no light and war water (I recommended him some apartments on LES). The main reason for my mom to get a mobile internet access is to find an easy solution for discussions with my dad. Usually they call me and ask "Hey, what's the name of that movie/actor/actress/director/athlete...". Since they have arguments like this everytime they go out, an internet flat rate would be a lot cheaper, than all those international calls.

- My stay here reaffirmed the observation that I made in New York: the common German has a terrible hair cut. And is usually wearing terrible clothes. Whenever I see someone in the street in NYC who looks kinda displaced, I know where they're from.

Samstag, 13. Juni 2009

Of models and men

Noch eine Drehwoche und die Stimmung schlägt immer mehr in allgemeinen Zynismus über. Finde ich persönlich super. Auch die Tatsache, dass der versteckte Alkoholkonsum rund ums Set zunimmt.

Wie bereits erwähnt sind nur die Komparsen richtige Schauspieler, die Hauptrollen sind alle Models. Oder, wie Jean-Baptiste (französischer Kameraassistent) unseren Film treffend zusammenfasste: "This film will look so good, but at the same time will be so retarded". Den charmanten franz. Akzent muss man sich an dieser Stelle natürlich dazudenken. Damit hat er aber nicht nur die Darsteller gemeint, sondern auch die Bilder, die sich (zumindest teilweise) im vollen Ernst nicht vor Hollywood verstecken müssen.

Unsere Hauptdarstellerin Daria ist Russin und 18 Jahre alt. Sie selbst behauptet, sie sei 19, aber ich glaube dem Wikipediaartikel über sie mehr, als ihr selbst. Immerhin ist es gang und gäbe in der Entertainmentindustrie übers eigene Alter zu lügen. Gut, normalerweise in die andere Richtung, aber bei diesem Dreh ist ja sowieso alles möglich. Schauspielern kann sie leider nicht. Aber immerhin ganz gut backen. Sie hat letztens selbstgebackene Strudeltaschen ans Set gebracht und damit die Stimmung für immerhin 10 Minuten aufgeheitert.
Hab mich gestern auch mal etwas länger mit ihr unterhalten, dabei vor allem gemerkt wie alt ich bin und festgestellt, dass sie eigentlich schon eine Nette ist. Wer hätte vermutet, dass diese gelangweilt und zugedröhnt den Laufsteg runterwandelnden Wesen doch tatsächlich Seelen haben?
Meine persönliche Favoritin ist aber die Brasilianerin Gabrielle. Diese ist objektiv betrachtet wunderschön, besitzt aber ungefähr soviel Charme wie ein Liter Milch und ist daher unattraktiv. Bin von mir und meiner nicht-Oberflächlichkeit selbst überrascht. Schauspielerisch scheint sie sich an bekannten Pornogrößen zu orientieren, bis auf die Nacktheit natürlich. Immerhin hat sie letztens ein nicht vergehen wollendes Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. In bester Frank Drebin (Nackte Kanone)-Manier hat sie nämlich vergessen ihr Mikrofon auszuschalten bevor sie aufs Klo gegangen ist. Geistig im Alter von 12 stehengeblieben zu sein macht Spaß.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Drehfrei

Im Westen nichts neues: Der Dreh ist immer noch eine ziemliche Katastrophe. Hatten 2 Nachtdrehs in Folge, d.h. Arbeitsbeginn um 18.30 und dann bis morgens um 7:30 drehen. Dabei wird natürlich keine Pause gemacht. Es heißt zwar, dass man eine Filmcrew am besten mindestens alle 6 Stunden füttern soll, andererseits hätte man dafür ja erstmal eine neue Mahlzeit erfinden müssen um diese auf den Drehplan zu setzen. Wie nennt man die Mahlzeit zwischen Abendessen und Frühstück?
Die Crew ist ein wirklich sympathischer Haufen, zusammengeschweißt durch den Hass auf den Regiesseur, der inzwischen den netten Spitznamen "Das Arschloch" inne hat. Eigentlich ist es schon fast eine Beleidigung diesen Mann Regiesseur zu nennen. Immerhin belaufen sich seine Regieanweisungen zu 80% auf so glorreiche Angaben wie "more natural" oder "less stiff". Die restlichen 20% spricht er den "Schauspielern" ihre Sätze vor, damit sie ihm genau nachplappern dürfen. Ich freue mich schon auf die Aufnahmen für den Rifftrack, für den ich schon fleißig Ideen sammle.
Zurück zur Crew, denn die ist sowieso viel mehr der Rede wert und der einzige Grund, warum ich nicht vertragsbrüchig geworden bin. Mit dem Script supervisor Alex (estnischer-Amerikaner) sammle ich in freien Minuten Songs die auf einer Beerdigung so richtig unpassend wären (mein Favorit bis dato "Fat bottom Girls", Queen ist eigentlich immer unpassend), während ich mit dem Beleuchter Gabriel (Puerto Rico) am Skript für den besten und gleichzeitig handlungslfreiesten Actionfilm aller Zeiten arbeite.
das Catering hat sich tendenziell auch verbessert. Nur sind die Portionen deutlich zu klein. Das dürfte der 1. Dreh werden bei dem ich abnehme, normalerweise würde ich so ca. das dreifache von dem essen, was wir so bekommen. Einen unerfreulichen Zwischenfall gab es allerdings doch, erneut auf den Regiesseur und Geldgeber zurückzuführen. Da wir anscheinend unser Equipment in der billigsten Absteige gemietet haben (einer der Generatoren sah aus wie selbst zusammengelötet und fiel nach 30 Minuten aus), gab es für die Benzinkanister keine Deckel. Und dann beschwert sich ausgerechnet der Regiesseur, dass das Essen, welches wir ja im Truck mittransportieren, so merkwürdig nach Benzin schmeckt.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Therapeutisches Bloggen

Ist es ein schlechtes Zeichen wenn man sich schon während des 2. Drehtages Gedanken darüber macht, wie man sich in MST3K-Manier (für nicht MiSTies: Mystery Science Theater 3000) über den fertigen Film lustig machen wird?

Es ging ja schon am Freitag los. Da wird man um 12.30 wohin bestellt um dann bis um 14 Uhr auf die Produzenten warten zu müssen. Warten ist in New York zwar an der Tagesordnung, macht aber normalerweise auch Spaß. Man kann in eins der über 1100 Starbucks gehen, Menschen beobachten oder den Flair genießen. Dies ging aber alles nicht so gut, da ich die 90 Minuten im hinterletzten Industriegebiet der hinterletzen Ecke von Queens verbracht habe, wo das nichts nichtet.

Am Montag ging der Dreh los. Meine bereits vorher gemachten Sorgen haben sich mehr als bestätigt. Das Buch ist immer noch schmalzig. Der gesamte Cast hat zusammen ca. 1 1/2 imdb Einträge. Gut, liegt auch daran, dass der Drehbuchautor und Regiesseur auch beschlossen hat die Hauptrolle zu spielen, da er angeblich mit keinem der Kandidaten zufroeden war. Ich vermute er hat früher in seiner peruanischen Heimat unter dem Namen Jorge Carpentero Selbstfilme gedreht, zumindest ist seine schauspielerische leistung vergleichbar mit der, des lieben Jörg. Zum Elend trägt auch bei, dass er seine Freundin, ein russisches 18 jähriges Topmodel (wo endet eigentlich "Model" und wo beginnt "Topmodel"?), für die weibliche Hauptrolle gecastet hat. Die kann er immerhin mit seiner Leistung an die Wand spielen.
In New York wohnen geschätzt ca. 500.000 arbeitslose Schauspieler. in jedem der über 1100 Starbucks findet man schonmal mindestens 3. Viele davon würden sogar dafür bezahlen in einem Langfilm mitzuspielen. Stattdessen entscheidet man sich für die Teenagervariante und castet Laien... ich werde es nie verstehen.

Die Crew wiederum gleicht dem biblischen Babylon. Da haben wir Amerikaner, Franzosen, Venzuelaner, Mexikaner, Spanier, Türken, Thailänder, (einen) Deutschen, Brasilianer, Peruaner... Dieses Sprachwirrwar hat unter anderem schon dazu geführt, dass ich Kaffeefilter statt Druckerpapier gekauft habe.
Die Crew ist aber noch das beste an der ganzen Produktion. Größtenteils sehr nette Menschen. Nur schade, dass die beiden Regiesassistenten einen wichtigen Part ihres Jobs vernachlässigen: Nämlich, dem Regiesseur Feuer unterm Arsch zu machen. Ich habe bereits die Produzenten gefragt ob ich diesne Job machen dürfte. Mal sehen ob ich mich noch länger beherrschen kann. Immerhin waren wir am am ersten Drehtag 5 Stunden verspätet und mussten die Tagesszenen im Washington Square Park im dunkeln drehen, was sie praktisch unbrauchbar macht. Naja, war ja der erste Tag, da kann das ja passieren. 15 Stunden Arbeitstag. zwar nicht schön, aber eben auch nicht notwendig, wenn es einen gescheiten AD (assistant director) oder eine Aufnahmeleitung gäbe.

Gestern also der 2. Tag. Call time: 7 uhr morgens. Viel Arbeit und hölzerne Schauspielleistungen später,ca. 9 Uhr abends, waren wir diesmal wieder 5 Stunden zu spät. Daher gabs auch keine Pause zwischen den Drehblöcken und wir drehten gleich weiter bis um 2.30 Uhr morgens. Es geht doch nicht über einen 20 Studen Arbeitstag, bzw. eine komplette Arbeitswoche in 2 Tagen.
Das Wegfallen der Pausen war in soweit zu verschmerzen, dass wir hier ein Catering aufgetischt bekommen, dass einfach unsäglich schlecht ist. Obwohl es angeblich von einer professionellen Köchin kommt. Vielelicht liegts aber auch dran, dass es vorgekocht, dann einen Tag lang ungekühlt im Truck liegt und dann per Mikrowelle aufgewärmt wird. Am ersten Tag gabs z.B. ein Corn bread, das nur nach ranzigem Hüttenkäse geschmeckt hat. Beim Umhergehen in der Crew zeigte sich der tolle Anblick, dass jeder genau einmal davon abgebissen hatte.

Jetzt gehts gleich zum Dritten Tag. Diesmal vermutlich wieder nur 14-15 Stunden. Wenn ich wieder Zeit hab, wird wieder gebloggt. Bis dahin schwelge ich in Erinnerung an aufmdeich-Drehs und freue mich schon auf den nächsten. Auch wenn ich dann beim Dreh mal nicht mehr abnehmen sollte.

Donnerstag, 28. Mai 2009

" "

Ich habe bemerkt, dass ich doch noch nicht zu 100% amerikanisiert bin. Ich halte bei meinen air-quotes immer noch eine Hand ein Stück niedriger als die andere.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Männliche Katzenladies?

Gestern war es also so weit: Nach diversen Untersuchungen und 2 Nächten im Schlaflabor bekam ich endlich meine CPAP-Atemmaschine.
Hier ein Bild von ihr:



Geliefert wurde mir dieses Schmuckstück von einem Techniker namens Ken (Handy-Klingelton: Familie Feuerstein theme). Laut eigener Aussage benutzt er ein CPAP seit über 7 Jahren und sei sehr glücklich damit. Er ist aber auch der eher typische CPAP-Benutzer mit 50 Kilo Übergewicht und einem Doppelkinn in dem sich eine kleinere Familie einrichten könnte. Mein Gerät sei der Mercedes unter den CPAPs und ich würde mich in spätestens 2 Wochen wie ein neuer Mensch fühlen. Das Gerät hat auch eine Befeuchter-Funktion, weshalb ich regelmäßig neues Wasser einfüllen muss. Aus Liebe zu Kalauern und Mel Brooks verwende ich dafür natürlich ganz dekadent "Perriair".

Nach meiner ersten Nacht, die ich nicht durchschlafen konnte, weil diese Maske doch etwas störend ist (zumal sie den Luftfruck automatisch verdoppelt hat), tut mir hauptsächlich die Unterseite der Nase weh. Trotz Polster drückt diese Maske doch ganz schön rein. Aber ich soll der Maschine ja 2 Wochen Zeit geben.

Übrigens soll ich ab jetzt bis an mein Lebensende ungefähr so aussehen, wenn ich schlafe:


Das mit Frau und Kindern kann ich mir also abschminken und kann mich auf den weiteren Karriereweg vorbereiten. Als Frau lautet dieser dann ja im Normalfall verrückte Katzenlady. Aber wie sieht das für Männer aus? Im Moment tendiere ich zum exzentrischem Waffennarr, der die Kinder, deren Frisbee/Fußball auf mein Grundstück geflogen ist, mit Warnschüssen von diesem vertreibt. Alternativ könnte ich auch eine Modelleisenbahn bauen und die Gerichte mit unsinnigen Klagen beschäftigen.

von merkwürdigen Chinesinnen und der größten weiblichen Gemeinheit

Während ich vor 2 Wochen bei ca. 30 Grad so durchs verschneite New York gelaufen bin (ich war selbst erstmal verwirrt, hat sich dann als Filmdreh rausgestellt) habe ich mich gefragt, was Shawn und "B" (Beatriz) so machen. Die beiden habe ich bei meinem ersten Dreh hier kennen gelernt und hatte sie schon eine Weile nicht mehr gesehen. In klassischer Phlegmatenmanier habe ich dann natürlich nix unternommen.

Dann bekam ich aber am montäglichen Memorial day (wichtiger Feiertag hier, es wird den GI's gedacht, die von unsern Opas und Uropas evtl. erschossen wurden, gedacht, hauptsächlich aber gegrillt und ins Freibad gegangen) eine SMS von Shawn und hab mich abends mit ihm und B im Biergarten in Astoria (Queens) getroffen. Dabei war auch seine chinesische in England aufgewachsene Freundin Chloé. Als Küchenpsychologe tippe ich darauf, dass Shawn eine sehr dominante Mutter hat. Wie sonst lässt es sich erklären, dass er mit einer Frau zusammen ist, die nach 3 Monaten Beziehung schon öffentlich und ihm ins Gesicht sagt, dass das mit den beiden ja sowieso nicht halten würde. Außerdem schwärmte sie gerne vom Sex den sie mit anderen Männern hatte (vor allem mit einem Deutschen, die ja per se angeblich eine unglaublich dominant sexuelle Ausstrhlung hätten) und nannte Shawn immerhin einen ihrer potenziellen "Top-5-Samenspender". Die junge Dame ist nämlich gleichzeitig so "modern", dass sie nicht heiraten will, andererseits so traditionell, dass sie der Blutlinie ihres Vaters zu liebe unbedingt ein Baby machen will. Beinah hätte ich "haben will" geschrieben, aber das stimmt ja nicht, sie will es ja nach der Geburt in die Pflege ihrer Familie geben. Außerdem war sie eine furchtbare Diskussionspartnerin, der es bei der Diskussion nur ums gewinnen ging und die andere Meinungen nicht akzeptiert hat, wenn der andere nicht mindestens 4 Bücher über ein Thema gelesen hat. Wobei ich zugegebenermaßen oftmals ihrer Meinung war. Außer beim Thema Fußball. Denn als in England aufgewachsene und in den USA lebende Chinesin ist sie natürlich Fan von: Italien. Ein regelrechter Affront einem Deutschen und einer Spanierin gegenüber. Zu einem intressanten Gespräch konnte es aber gar nicht kommen, da sie auf kritische Äußerungen sofort anfing wie am Spieß zu Schreien und niemand anderen zu Wort kommen ließ. Hätte ich die Möglichkeit gehabt etwas zu sagen, wäre sie wahrscheinlich sofort körperlich auf mich losgegangen.
Fazit: Diese Frau ist total verrückt.

Bezüglich des Kinderwunsches war B aber überraschenderweise einer Meinung mit ihr. Andererseits ist B auch ein gebranntes Kind, immerhin war sie schonmal verheiratet. Sie war mit ihrem Freund seit anderthalb Jahren zusammen, als dieser all seinen Mut zusammen nahm und ihr einen Antrag machte. Den hat sie allerdings abgelehnt und sich stattdessen lieber von ihm getrennt. So weit schon mal schmerzhaft für ihn, aber normal. Die im Titel erwähnte Gemeinheit war aber die Tatsache, dass sie sich eine Woche später mit dem Mitbewohner ihres jetzt ex-Freundes verlobt hat, den sie auch erst eine Woche lang kannte. Das ganze endete selbstverständlich in häuslicher Gewalt und Scheidung, aber das "kann ja auch passieren wenn man sich länger kennt", so zumindest die Erklärung der Damenwelt, die einerseits anscheinend nicht mehr an Liebe glaubt, andererseits sich trotzdem auf pseudo-romantische Dummheiten einlässt.
Pragmatisch-realistische Romantik, ist das denn zuviel verlangt?

Mittwoch, 20. Mai 2009

Buddy ist tot

Gibt es eigentlich noch jemandem außer meinem Unterbewusstsein, der sich an "Buddy", den Sänger solcher Hits wie "Ab in den Süden" und... das wars eigentlich schon, erinnert? Er ist gestorben. In meinem Traum. Das eigentlich erstaunliche ist, dass ich in meinem Traum nicht Zeuge seines tödlichen Badeunfalls wurde, sondern gelangweilt bei Wikipedia vergessene One-Hit Wonders etc. nachgeschlagen habe (das mache ich sogar in echt wenn ich wach bin. Wer hätte gedacht, dass der Sohn des tatsächlich verstorbenen Captain Jack eine erfolglose Sangeskarriere hatte?) und dort von seinem tragischen Tod erfuhr.
Nach dem Aufwachen direkt mal nachgeschaut. Lebt noch.

Montag, 18. Mai 2009

Hey there Daddy-O!

Die deutsche Serie ist in der Krise. Das wissen wir nun schon seit Jahren. Und immer wieder wird die amerikanische Serie als großes Vorbild angesehen. In Sachen Dramaturgie, Figuren, Effekte, Ausstattung etc. gelten die amerikanischen Serien immer noch als wegweisend.

Nun muss ich aber mal Kritik anbringen und zwar an den Figuren und vor allem ihrer Motivation/ Hintergrundgeschichte. Denn die hochgelobten amerikanischen Autoren scheinen es nicht für möglich zu halten eine interessante Figur zu schaffen, die ein normales Verhältnis zu ihren Eltern, allen voran dem Vater hat. Wenn man sich verschiedene Serien anschaut, fällt einem auf, dass fast alle Figuren "daddy" (seltener "mommy") issues haben.

Mal zur Übersicht mal eine Übersicht der Figuren mit daddy issues:

Lost (bin erst am Ende von Staffel 3, bin sicher da kommen noch einige dazu): Jack, Kate, Sawyer, Locke, Jin, Sun, Ben Linus, Hurley, Ana-Lucia (mommy issues), Claires baby Aaron, Michael als personifizierte daddy issue für Walt, Alex...

Heroes (in dieser Serie nerven die "daddy issues" amm allermeisten. Sie werden einem gradezu um die Ohren geschlagen): Hiro, Daphne, Matt Parkman, Sylar, Claire (sogar mit 2 verschiedenen daddys und mommys), Elle Bishop, Angela Petrelli, Nathan (zusätzlich selbst ein daddy issue für Claire + mommy issues), Peter (mommy & daddy issues), Micah Sanders, Mohinder, Niki Sanders, Meredith (Claires echte Mutter), Flint (Merediths Bruder), Eden McCain (die, die Leuten ihren Willen aufzwingen kann)...

Bei Prison Break ist es schon ne Weile her, dass ich die Serie gesehen habe, aber in meiner Erinnerung an Season 1+2: Lincoln (auch hier wieder doppelt, da selbst Vater), Michael, Sara, LJ, T-bag, C-note (als daddy).

Dexter: Auch hier haben die beiden Hauptfiguren Dexter und Deb "dady issues". Diese Serie lebt aber zu einem guten Stück davon und ist daher vom Vorwurf entschuldigt, einfach nur eine unkreative backstory für ihre Charaktere zu entwerfen.

Dazu kommen noch Serien, die ich nicht sehe, wie "Alias", die sich auch um mommy issues drehen.
Bei allem Lob, dass die amerikanischen Tv-Serien zurecht einheimsen muss aber doch mal klar gesagt werden, dass sie was die Hintergründe der Figuren angehen keinen Kreativitätspreis gewinnen. Vor allem bei Heroes hat man oft das Gefühl, dass die Autoren händeringend nach einer backstory für ihre Figuren suchen und ihnen dann selten mal was besseres einfällt als das Patentrezept "daddy issues".

Also ihr lieben Autoren, die ihr das hier sowieso nicht lest, lasst euch doch bitte mal was anderes einfallen.

Und es war doch nicht alles besser

Wenn man heutzutage die Straße entlanggeht, kann man sich oftmals des Gefühls nicht erwehren, dass die menschheit immer dümmer wird.
Das ist natürlich nicht mit völliger Sicherheit von der Hand zu weisen. Allerdings waren die menschen früher auch nicht unbedingt die klügsten.
Die Seefahrer des 16. Jahrhunderts zum Beispiel.

Wie man das hier:


Mit dem hier



verwechseln kann... da hat es damals weder Aggro Berlin noch Heimwerkersoaps für gebraucht.

Lass uns die Welt retten

Bevor ich über meine Heldentaten berichte, erst einmal eine Forderung: Bitte liebe Kamerahersteller, erhöht die Preise für digitale Spiegelreflexkameras um das dreifache. Wo man hinsieht fühlt sich auf einmal jeder Creti und Pleti berufen alles "künstlerisch wertvoll" zu fotographieren. Auf dem Weg zur Ubahn musste ich mich doch tatsächlich durch eine Gruppe von ca. 20 Menschen durchkämpfen, die allesamt unbedingt die Wand der Ubahnhaltestelle mit der Aufschrift "Crosstown" und einem Pfeil nach rechts darunter ablichten mussten. Vielleicht war es aber auch nur ein Flashmob. Natürlich hatte ich meine Kamera nicht dabei um dieses Schauspiel auf der nächsten Metaebene festzuhalten, die beult die Hose immer so komisch aus.

Der Amerikaner als solcher ist ja der Vorreiter der Eventkultur. Darum wird hier nicht einfach Geld für irgendeinen guten Zweck gespendet. Stattdessen muss das ganze in Verbindung mit einem Walk, einer Gala oder sonstwelchen fundraising-Ereignissen stattfinden. Ich selbst war heute Nachmittag auch auf einer fundraiser-Party. 15$ für open bar sowie 10$ für Tombola-Lose (in klassischer Manier mal wieder nichts gewonnen)in der Chelsea Brewery am Pier 59 am Hudson River. Dieser große Pierkomplex enthält so ziemlich alles von der oben genannten Brauerei, über eine Eishalle, Fitnessstudio, Restaurants bis zu einem kleinen Golfclub mit driving range. Alles untergebracht in einem Gebäude, das größtenteils ein Parkhaus ist. Der Golfclub hat sogar ein kleines Clubhaus mitten in der Tiefgarage, ein durchaus bizarrer Anblick.
Der fundraiser selbst war gut besucht auch wenn ich nicht ganz verstehe wieso meine Völlerei dem Brustkrebs Einhalt gebieten soll. Um sicher zu gehen dass ich es dem Krebs so richtig zeige, bin ich natürlich kein Risiko eingegangen und habe ordentlich getrunken. Da passte es natürlich auch gut ins Bild, dass ich in Wahrheit gar nicht gegen Brustkrebs, sondern gegen Leukämie angetrunken habe. Als gefragte society-Lady kann man eben nicht imemr wissen wofür oder wogegen man gerade so feiert.

Samstag, 16. Mai 2009

Semesternachwehen

Jetzt habe ich mich hier ewig nicht mehr gemeldet. Und leider hat Lars schon den tollen Vergleich eines blog-Eintrages mit einem Alien gebracht, daher fällt mir keine Entschuldigung für die Pause ein, außer der traurigen Wahrheit natürlich.

Ich habe ca. 2 Wochen lang im 8. Stock der Bobst Library praktisch gewohnt und dort 3 im Schnitt 14 seitige Hausarbeiten in ca. 11 Tagen geschrieben. Natürlich war genau dann herrlichstes Wetter und natürlich hatte ich von diesem Raum einen grandiosen Blick über den Washington Square Park wo sich früher die Toten unterirdisch und heute dieses faule Studentenpack oberirdisch tummelt.
Am 1. Mai war immerhin Erdbeerfest (ja, Iris, ich habe direkt an dich gedacht) neben der Bibliothek, d.h. gratis Erdbeereis, Erdbeerkuchen (angeblich der längste der Welt, durchaus im Bereich des möglichen), Erdbeerzuckerwatte, Erdbeeren mit Sahne und die neuste Sprite-Limonade. Wahrscheinlich ist das Feiern einer roten Frucht das letzte was von der Arbeiterbewegung in den USA übriggeblieben ist.

Seit letztem Donnerstag bin ich nun fürs erste fertig mit der Uni und seitdem wird natürlich kräftig gefeiert. Geburtstage, graduation von den Leuten aus dem Jahrgang über uns, Abschied der Gastprofessoren, Drehabschlussparties, Dienstag...
Die Drehabschlussparty war eine richtige Collegeparty, mit Bierpong (mein neuer Rekord: 2 Treffer in einem Spiel), Kegstand (aber nur für kleine Menschen, die Decke war sehr niedrig) und den unvermeidbaren roten Plastikbechern.
Karrieretechnisch mache ich, wenn ich wieder aus Deutschland zurück bin ein Praktikum bei Forensic Films. Die wollen doch tatsächlich, dass ich eine neue, haltet euich fest, Web-Serie für sie entwickle. Als ich der Chefin meine Idee pitchen musste, hat sie ihr gut gefallen. Gott sei dank, immerhin war das die einzige Serienidee, die mir einfallen wollte. Mal sehen wie sich das entwickelt.

Aber ersteinmal wird ja vom 1.- 17. Juni "Par Amor" gedreht. Auch wenn ich mir immer mehr Sorgen um diese Produktion mache und merke wie professionell aufmdeich doch ist. Aber auch da heißt das Motto, abwarten.

Weitere gute Nachricht: Jemand hat meinen Geldbeutel gefunden und mir wiedergegeben. natürlich war das geld weg und die Kreditkarten sind inzwischen auch ersetzt, aber immerhin hab ich meinen Perso, Führerschein etc. wieder. Und das beste ist, dass ich die Kartenfächer in dem geldbeutel so geweitet habe, dass ich alles blitzschnell zücken kann wenn ich es brauche. Mit meinem neuen Geldbeutel klappte das so gar nicht. Ich hab mindestens 3 Ubahnen verpasst, weil ich die MTA-Karte einfach nicht schnell genug herausfuscheln konnte. Die kleinen Freuden.

Außerdem habe ich einen neuen Lieblingsastronauten: Harrison H. "jack" Schmitt. Der letzte mann, der den Mond betreten hat. Anstatt wie seine Vorgänger zu versuchen mit bedeutend klingenden One-linern aufzufallen, ist er fröhlich singend und dabei den Text vergessend über den Mond gehüpft, hat im Anschluss seine Ausrüstung fallen zu lassen und ist danach wie ein Trottel auf dem Mond rumgestolpert. Zu sehen hier:
http://www.youtube.com/watch?v=8V9quPcNWZE">
Und da. http://www.youtube.com/watch?v=_zdzvCEywRQ">

Montag, 27. April 2009

Wo sich Soft- und Football treffen

Nachdem die letzten Softball-Spiele, die das Cinema Studies-Team souverän gewonnen hatte, um 8.30 Uhr sonntags morgens begannen, war es heute doch tatsächlich 10.30 Uhr für das erste und 12 Uhr für das zweite Spiel des Tages. Natürlich habe ich mich dementsprechend aufgerappelt und bin um 12 nach Midtown zum St. Vartan Park (unsere Spielstätte) losgezogen. Dort traf ich dann mein Team, dass mir mitteilte, dass sie das 1. Spiel gegen das jüdische Team "Hebrew Hammers" verloren hätten und zwar mit 26:2. Dies sei ja eher ein Footballergebnis, wurde mir gesagt. Dementsprechend waren wir für das 2. Spiel dann gar nicht mehr qualifiziert und die Saison war vorbei.
Daher jetzt noch schnell für meine Fans meine Karrierestatistik (für die Softballkartensammlung):

BA:0
HR:0
RBI:0
SLG:0

Immerhin konnte ich endlich mein Trikot (Rückennummer 85, ihr wisst schon, für die Sammelkarte) abholen. Nur, weiß ich jetzt nicht, wann ich es tragen soll. Aber da finden sich bestimmt Gelegenheiten (Hochzeiten, Beerdigungen, Schiffstaufen, Bar Mitzvahs oder einfach mal so als Snack zwischendurch oder zum Einkaufen).

Wenn ich schonmal in Midtown war, bin ich dann wie es sich für jeden falschen New Yorker gehört in den Central Park, wo ich Hausarbeitszeug gelesen und die Sonne genossen habe. Die Temperatur ist hier nämlich innerhalb einer Woche von 30°F auf 30°C hochgeschossen. Der Frühling wurde also einfach mal ausgelassen und der WInter ging direkt in den Sommer über.

Ansonsten verbringe ich meine Tage gerade in der Bobst Library der NYU, da ich aus irgendeinem Grund mein Talent zu Hause zu arbeiten verloren zu haben scheine. Dabei haben wir im Moment noch nicht mal Fernsehen, da Colin und ich vergessen haben die Kabelrechnung zu bezahlen.

Mittwoch, 22. April 2009

Gedanke zum Mittwoch

Ist es schon zu spät um in der Bundesrepublik noch ein Kastensystem einzuführen?

Samstag, 18. April 2009

Von wem er das nur hat?

Colin's Mutter ist gerade bei uns zu Besuch. Ich glaube nicht, dass sie den besten Eindruck von mir hat. Immerhin kam sie hereingeplatzt als ich gerade nur in Boxershorts und T-Shirt mich im Wohzimmer bei einer Flasche Bier und einem Eishockeyspiel im Fernsehen von einem harten Drehtag in New Jersey (bei dem ich mir einen ziemlichen Sonnenbrand zugezogen habe) erholen wollte. Ein wenig white-trash sozusagen. Der Dreh war interessant, immerhin waren fast alle Darsteller zwischen 5 und 8 Jahren alt. Ein großer Spaß. Und für mich erneut der Hinweis darauf, dass ich für Kinder bereit bin. Nicht meine eigenen, aber Neffen, Nichten und Patenkinder.
Kurz nachdem mich also Colins's Mutter in kompromittierender Pose auf der Couch erwischt hatte, rief sie entweder eine Freundin, oder ihren Mann an. Ob das Colin's Vater ist, weiß ich nicht. Immerhin heiratet man in Amerika ja schon mit 21 um sich dann ein paar mal scheiden zu lassen. Sie benutzte dabei das brandneue Iphone ihres Sohnes, denn (und das kann man sich gar nicht besser ausdenken) sie hat ihr Handy im Taxi verloren.
Nun wäre das alles nur eine amüsante Anekdote, wenn nicht Colin heute nacht bei einer "Damenbekanntschaft" übernachten würde und ich mit seiner Mutter allein in der Wohnung wäre. Ich habe mich sicherheitshalber mit Vorräten in meinem Zimmer eingedeckt und die Zugbrücke hochgezogen, in der Hoffnung, dass mein Roomie morgen rechtzeitig zurückkommt, bevor ich in einer unglaublich peinlichen Situation am Frühstuckstisch lande.

Mittwoch, 15. April 2009

Dinge die ich mag (I)

Mir wird öfters vorgeworfen ich sei nur am Meckern, mich beschweren und mich über Sachen lustig machen. Nachdem heute sogar ein facebook-Persönlichkeitstest gesagt hat, ich sei wie Donald Duck (und das nicht wegen cholerischer wild-quakender Luftboxbewegungen, sondern wegen angeblichen Neides), wird es nun an der Zeit zu zeigen, dass ich viele Dinge in dieser Welt mag.

Heute: Bands

Ich mag es wenn...

- ...Bands mehr als einen Leadsänger haben.

- ...der Frontmann/ das musikalische Genie der Band nicht der Leadsänger ist.

- ...wenn der Leadsänger der Band nicht bloß singt, sondern auch ein Instrument dabei spielt.

- ... eine Frau in einer ansonsten rein männlichen Band Mitglied ist, diese aber nicht singt.

Schon mein zweiter Eintrag über amerikanisches Klopapier

Habe gerade eben festgestellt, dass auf der Packung Klopapier im Bad neben "less than 50 cent per roll" auch das fabelhafte und für Klopapier-afficionados so wichtige Attribut "flushable" steht. Man fragt sich wann die amerikanische Toilettenpapierindustrie diese bedeutende Neuerung eingeführt hat. Und ob man irgendwo nich "flushable" Klopapier finden kann, vielleicht für "10 cent per roll". Ich werde mal dem 99cent store am Straßenende, bei dem alle Lebensmittel ungefähr so pappig schmecken, wie sie bis auf die Straße riechen, einen Besuch abstatten. Außerdem gibts da Oreo-Ausschussware, d.h. nur die zerbröselten schwarzen Kekse ohne Creme. Die tunke ich dann in meinen koffeinfreien Kaffee, spüle sie dann mit einem alkoholfreien Bier herunter während ich mir die ab 6 Fassung von Rambo 4 ansehe.

Dienstag, 14. April 2009

Neues aus bedroom D

Ja, ich wurde befördert, vom billigen schäbigen bedroom C in den Luxus-bedroom D. Neben dem üblichen Pozedere mit Verkabelung etc. bekam ich diesmal auch eine CPAP-Atemmaske verpasst. Die bläst einem permanent Luft in die Nase. Wenn man den Mund aufmacht kommt die luft da dann wieder rausgepustet. Hat mich fast genauso lange fasziniert wie der rot-leuchtende E.T. Finger zum Pulsmessen.
Heute morgen hat mich dann der russische Pfleger Boris (ist es eigentlich Gesetz, dass ein indisch-stämmiger Arzt und eine russische Pflegekraft zusammenarbeiten müssen?) geweckt. Diesmal hat er mir dann auch gleich die Klebe-Elektroden von den Beinen entfernt. Zwei kreisrunde kahle Flecken an jedem Unterschenkel sind jetzt für die nächsten Tage eine kleine Erinnerung an diesen äußerst schmerzhaften Akt. Hätte wohl doch nicht sagen sollen, dass sie das letzte Mal vergessen haben sie mir abzunehmen. Obwohl ich ihnen ja gleich gesagt habe, dass ich es aus Gründen der Würdeerhaltung gut fand.

Zu Hause angekommen habe ich mich erstmal schlafen gelegt, denn die Nacht war doch nicht so erholsam, wie ich sie mir vorgstellt hatte. Trotz Maske habe ich anscheinend doch durch den Mund geatmet, bin mehrfach aufgewacht und außerdem saß die Maske etwas zu stramm. Jetzt habe ich einen herrlichen roten Streifen unterhalb meiner Nase. Für dessen Herkunft muss ich mir noch eine weniger peinliche Geschichte ausdenken. Irgendwas wobei ich Hundebabies rette...

Montag, 13. April 2009

Devils Night Out, Track 4

Für alle die die Discographie der Mighty Mighty Bosstones nicht auswendig herunter beten können: Der Song heißt "Hope I never lose my wallet". Tja, wenn ich diesen Song in Zukunft singen werde, mache ich mich der Falschaussage schuldig, da es mir jetzt bereits passiert ist. Ich habe meinen Geldbeutel verloren bzw. geklaut bekommen.
Das passiert mir natürlich im Ausland. Und da natürlich im außer-europäischen Ausland. Und natürlich 3 Tage nachdem ich mir eine neue 30 Tages-Ubahn-Karte für 81$ (geht im Sommer hoch auf 103$!!) gekauft hatte. Und wo ist bitte sehr das Karma wenn man es mal braucht? Ich habe hier schon 2 Geldbeutel und eine Kreditkarte gefunden und wieder an den rechtmäßigen Besitzer gebracht. Aber mir bringt natürlich keine gutaussehende Dame, die sich in mein Persofoto verliebt hat den Geldbeutel zurück...
Die gute Nachricht war immerhin, dass es hier bereits so spät war, dass die deutschen Banken schon wieder offen hatten um meine Kreditkarte sperren zu können. Jetzt probiere ich natürlich irgendwie meinen Perso und Führerschein ersetzt zu bekommen. Mal sehen in wie weit das ganze telefonisch geht.
Jetzt muss ich immer meinen Pass mit mir rumschleppen. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Visum 1 Jahr länger gültig ist als mein eigentlicher Pass.
Habe auch gleich einen neuen Geldbeutel gekauft. Was viele Leute (inkl. mir) bestimmt nicht bedacht haben: Geldbeutel mit Münzfach sind verdammt schwer zu finden. Ist aber auch kein Wunder, immerhin sind amerikanische Münzen zwischen 0,007 und 0,2€ wert. Deshalb liegt das Kleingeld hier wortwörtlich auf der Straße. Außer natürlich in Gegenden mit hoher Obdachlosenpopulation.

Unser Softballteam hat heute morgen sein erstes Spiel gewonnen. Ich war nicht dabei, da ich gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit (ich weiß, technisch gesehen gibts im Softball keinen Anstoß) von 8.30 Uhr an einem Sonntag morgen demonstrieren wollte. Außerdem bin ich erst um 9 wach geworden. Und das auch nur weil Colin an meiner Tür geklopft hat, da er (wie jeden Monat) sein Iphone verloren hat und es anrufen wollte.

Ostersonntag habe ich in Park Slope (Brooklyn) verbracht, wo Tommy und seine Mitbewohnerin ein gigantisches Osterbrunch abgehalten haben. Bei meinem vierten Mamosa (Sekt-Orange) teilte mir dann meine kanadische Freundin Danielle mit, dass auch ich am 15.6. (2 Monate später als alle Amis) meine Steuererklärung abgeben müsse. Nach erstem Unglauben fühlte ich mich doch schon fast gut, endlich dazuzugehören. Immerhin ist es hier ja ein Volkssport Geld vom Staat zurück zu bekommen. Die Tatsache, dass ich keine Einkünfte habe, sollte das Ausfüllen auf jeden Fall recht einfach machen. Wenn ich dann auch noch Geld vom Staat zurückbekäme, wäre ich dann doch mal so richtig stolz auf mich.

Sonntag, 5. April 2009

Basketball und Cerealien

Gestern war ich endlich mal wieder im "Garden", Knicks vs. Toronto Raptors stand auf dem Plan. Leider ging es für beide Teams um nicht mehr viel ,es ergab sich aber trotzdem ein munteres Spiel. Immerhin konnte ich Nate Robinson dunken sehen, was bei diesem 1,75m "großen" Kerlchen doch immer wieder verblüffend leicht aussieht. Am Ende verloren die Knicks, trotz guten Beginns. Scheint einfach nicht das jahr für die New Yorker Sportteams zu sein.

Ansonsten hat hier der Frühling endlich angefangen, Sonnenschein und 15 Grad. Werd wohl in den Park (McCarren that is) gehen und den Tag ein wenig genießen, bevor die heiße paper-Phase auch schon wieder los geht.
Ich gestehe öffentlich: Ich bin ein Opfer der amerikanischen Supermarkt Preispoolitikspsychologie. Buy 1 get one free, 3 for 6$ (einzeln 2,49$) etc. pp.
Deshalb gabs in letzter Zeit zum Frühstück "Cap'n Crunchs Peanut Butter Crunch". Man will ja auch mal einheimische Spezialitäten probieren. Natürlich schmeckt eine Frühstückscerealie mit Erdnussbuttergeschmack für den normalen Mitteleuropäer ersteinmal merkwürdig. Wobei ich doch zugeben muss, dass es gleichzeitig auch vertraut schien. Nachdem ich ein paar Schüsseln davon gegessen hatte, fiel es mir auf einmal auf, woher ich den Geschmack kannte: Wir haben sowas auch in Deutschland. Gut, wir kippen keine Milch dazu und nennen sie "Erdnussflips", aber das Prinzip ist das selbe.

Samstag, 4. April 2009

Fragen, die bewegen

Wie konnte ich früher nur in einem Raum leben, der nicht nur durch eine Leiter zu erreichen war?

Donnerstag, 2. April 2009

Die letzten Tage im Bewusstseinsstrom

In meinem unnachahmlichen stream of consciousness-Stil, live, 10 Minuten aus meinem zur Seite geneigtem und dank des New Yorker Frühlings klitschnassen Kopf.

EIn gewisser Herr Jadakiss bringt ein neues Album raus. Das weiß ich, weil das passende Plakat dafür ein paar Blocks weiter an einem Zaun hängt. Bis gestern hing da noch ein Plakat das besagte "Let's walk MS out of the town". Wie man Krankheiten so aus der Welt laufen will verstehe ich ja bis heute nicht, ich dachte immer dafür müssten Mediziner/Wissenschaftler bunte Flüssigkeiten mischen und Tieren in die Augen sprühen, möglichst mit Ohren auf dem Rücken (sowohl Wissenschaftler als auch Tiere). Auf eben jenes Plakat wollte ich an taktisch günstiger Stelle immer wenn ich vorbei gelaufen bin (was ca. jeden Tag war) ein "P" hinzufügen. Mein Gott was wäre das lustig gewesen, in meinem Kopf hab ich mich darüber jedesmal total beömmelt. Hatte aber leider nie einen gescheiten Stift dafür dabei. Und jetzt muss ich das ganze hier virtuell mit der Welt teilen, anstatt es tatsächlich gemacht zu haben.

Den glorreichen Sieg der Deutschen Nationalmannschaft gegen Wales habe ich leider nicht sehen können. Es ist kaum zu glauben, aber in nicht einer Fußball-Kneipe hier wurde das Spiel live übertragen. In einer wollten sie sogar 20$ Eintritt verlangen, bloß um die englischen Ballstolperer zu sehen. Dafür kommt man anderswo ins Stadion. Stattdessen hatte ich dann die Freude das Spiel auf dem Sport1-LiveTicker zu verfolgen. Und im Nachhinein war das auch besser so. Dafür, dass der Schreiberling den Tickerpost über eine mißglückte Ballannahme von Andreas Beck mit "I'm a looser, baby" überschrieben hat, gehört ihm ein mittelmäßig dotierter Literaturpreis verliehen. Hab mich schlau gefühlt, diese popkulturelle Anspielung verstanden zu haben, gleichzeitig aber irgendwie auch verdammt alt.

Sonntag morgen um halb 9 war unser erstes Softball-Spiel angesetzt. Gott sei Dank hat es geregnet und das Spiel wurde abgesagt. Der Nachholtermin ist jetzt am Ostersonntag, morgens um halb 9. Ich weiß ja nicht, der Spaß bleibt doch ein wenig auf der Strecke wenn man wochenends um halb sieben aufstehen muss. Naja, vielleicht tanze ich solange für Regen, bis wir gescheite Termine bekommen.
Letzten Sonntag wäre ich sowieso nicht zum Spiel gegangen. War nämlich auf der "Showbiz Expo" im Hilton. Klingt beeindruckend, war aber größtenteils umsonst, in beiderlei Wortbedeutungen. Gab zwar ein paar gute Stände (gratis Waffeln...) aber ansonsten war der Großteil auf Schauspieler ausgerichtet. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich sehr günstige Headshots machen lassen können, dann für eine Broadwayrolle vorsprechen und nach meinem Scheitern einen vocal coach engagieren können. War aber leider zu abgelenkt. Denn es gab einen Stand, an dem gratis Massagen verteilt wurden. Leider nur mit vorheriger Reservierung und ich war zu spät dran. Dabei gab es sogar eine junge Dame, die einem über den Rücken gelaufen ist. Dies war auch der eigentliche Grund für meine Ablenkung. Denn eine barfüßige Frau, die über den enorm behaarten und eingeölten Rücken eines übergewichtigen Mittfünfzigers läuft, hätte ich vielleicht im Internet erwartet, aber doch sicher nicht im Hilton.
Auf der After-Party in einer noblen bar im West Village gab es dann für 35$ 2 Stunden lang open Bar und kleine Häppchen. Wurde natürlich bis zum äußersten von mir und meiner Freundin/Kommilitonin Andra ausgereizt. Zumal in dieser Bar ein Wodkashot sonst 12$ kostet.
Hab da einen italienischen Schauspieler kennen gelernt, der aussieht wie Luca Toni, nur in kleiner und weniger sportlich. Hab ihn sogar dazu gebracht die "Glühbirne" zu machen. Welch Erfolg. Sein eigentliches Vorbild scheint aber, wie es sich für einen echten Italiener gehört, barney von How I met your mother zu sein. Allerdings hatte er keinen Erfolg, weder bei der verheirateten Sängerin, noch bei der gutaussehenden kubanischen Kamerafrau. Vielleicht taugt er ja als Wingman mehr, wer weiß.

Ansonsten laufen gerade meine Bewerbungen für die Sommerferien, die von Anfang Mai bis September gehen. Will ja ein bißchen internationale Dreherfahrung sammeln. Bei einem Langfilm, der in den ersten beiden Juniwochen gedreht wird bin ich wohl dabei, wenn sich nix besseres auftut versteht sich. Die Crew dieses Films scheint auch ziemlich nett und visuell sind die Vorstellungen des Regiesseurs auch interessant. Und der Editor hat in den 70ern Woody Allens Filme geschnitten. Das ist das positive. Negativ ist eigentlich nur das Buch. Erstmal ist es so eine typische Filmstudentengeschichte ("Was ist Liebe?"), die mit typischen ausgelutschten Filmstudentenklischees bebildert wird ("Herzen schlagen in perfekter Harmonie") und auch sonst einige Mängel hat. Die habe ich dem Regiesseur/Autor auch gleich mitgeteilt, hoffe er überarbeitet es noch. Immerhin ist es auch nur 68 Seiten lang und besteht hauptsächlich aus voice over. Ich befürchte, dass am Schluss ein Film mit so einer unmöglichen Länge wie 55-60 Minuten rauskommt, den kein Mensch sehen will, weil er sich zwischen alle Stühle setzt. Noch dazu soll ich im Produktionsdepartment Unterstützer in der örtlichen Gastronomie/ Einzelhandel finden. Dazu wurde mir ein "sponsorship letter" virtuell in die Hand gedrückt, der mit den Worten "Dear Friend" beginnt. Also wenn ich sowas bekäme, würde ichs ja sofort wegwerfen, da ich vermuten würde, dass ich als nächstes irgendeinem nigerianischen Prinzen Geld überweisen soll. Hab die Anrede dann gleich mal geändert.
Meine 2. Karrierechance der Woche war ein Projekt zum Leute neidisch machen, vor allem Johannes Stier. Hab mich mit der Regiesseurin getroffen und die schien auch ziemlich angetan von mir gewesen zu sein, rein professionell natürlich. Zuerst pre-production Bürojob und dann im August 4 Wochen Dreh in Paris. In kleineren Rollen besetzt wurden bereits Claudia Cardinale (ja, die lebt noch) und Hanna Schygulla. Die Regiesseurin versucht außerdem Slavoj Žižek in einer Nebenrolle zu besetzen.
Natürlich käme mir sowas arg gelegen und ich kann mir schlimemre Orte als Paris im August vorstellen. Nur kam leider heute eine Absage per Email. Aber immerhin hat sie ihrer eigenen Chefin von mir erzählt, die eine noch etabliertere Independent-Produktionsfirma besitzt und laut ihrer Aussage die "godmother" des New Yorker Independentfilms ist. Mal sehen, was sich daraus entwickelt.

Am Samstag gehts endlich mal wieder in den "Garden", hab das letzte günstige Studententicket der Knicks gegen die Toronto Raptors ergattert. Leider gehts um nix mehr, da die Knicks nicht mehr in die Playoffs kommen können. Wird aber bestimmt trotzdem ein großer Spaß. Dann fehlen mir nur noch die Football-Teams (das Fußballteam "New York Red Bulls" zähle ich mal nicht), dann hab ich alle städtischen Sportteams durch.

Mann, jetzt waren das doch wieder 30 Minuten... dafür sind meine Haare inzwischen trocken.

Dienstag, 31. März 2009

Hinweise darauf, dass ich nun schon einige Zeit in New York wohne

- ich bemerke den Geruch nicht mehr. Nach der Landung bemerkt man als erstes den typischen Geruch New Yorks, alles riecht irgendwie gechlort. Als ich nach Weihnachten wiedergekommen bin stach er mir wieder in die Nase. Aber nach kurzer Zeit gewöhnt man sich dran.

- ich tippe immer öfter aus Versehen "z" wo ein "y" hingehört. Wie zum Beispiel im vorherigen Satz, das sollte nämlich eigentlich umgekehrt sein.

- Als ich herkam klangen doch alle Amerikaner gleich (naja, außer die aus Texas oder so), ob sie aus Minnesotta, Kansas, New York, Kalifornien, Wisconsin, Virginia oder Hawaii kamen. Aber immerhin erkenne ich jetzt den New Yorker Dialekt. Beispielsweise sprechen sie von ihrer eigenen Stadt als (deutsche Aussprache) "Nu Johk", mit starker Betonung des "o". Andere Beispiele: "coffy" (=coffee), "woderr"

Mittwoch, 18. März 2009

Summer M.D.

Man ist jugendlich nervös, man weiß nicht was einen erwartet. Fast alle Freunde haben es schon vor einem gemacht und man fühlt sich unter Zugzwang. Man will doch auch endlich diese Erfahrung gemacht haben, obwohl man sich ja persönlich für noch nicht dafür bereit hält. Neugierig ist man natürlich schon auf diesen bedeutenden Schritt, aber wann ist es das richtige Alter? Viele fragen sich auch, ob man es ihnen gleich ansieht, ob sie den Respekt ihrer Freunde und Freundinnen verlieren, oder wie ihre Eltern reagieren, wenn sie es rausfinden. Doch der gesellschaftliche Druck wird immer größer ("Wie, du hast es noch nie gemacht?") und irgendwann gibt man eben nach und tut es einfach. Man schwingt sich also rauf, juckelt ein bißchen rum und dann ist es nach ca. 20 Sekunden auch schon wieder vorbei. Danach ist man ersteinmal emotional etwas verwirrt und fragt sich, ob es das wirklich wert war sich dafür auch noch die Knie aufgescheuert zu haben.
Also liebe Jugendliche: Lasst euch nicht unter Druck setzen, oder von Freunden dazu überreden. Es ist einzig und allein eure Entscheidung ob und wann ihr euch dafür bereit haltet, einen elektrischen Bullen in einer Bar zu reiten.
Herzlichst,
ein sich die Knie mit Wundsalbe Einreibender.

Samstag, 14. März 2009

Ich bin ein 5 jähriger amerikanischer Junge

Mein zweiter Neujahrsvorsatz neben "Mach weniger weibische Geräusche (vor allem unter der Dusche, wenn das Wasser die Temperatur ändert)" war: "Probier mehr aus".
Dies im Hinterkopf, d.h. hinter ein wenig Alkohol und peer pressure Seitens meiner Mitstudenten habe ich mich vor ein paar Tagen für das Cinema Studies Softballteam angemeldet.
Für die Laien: Softball ist die Weicheivariante von Baseball. Vielleicht denken jetzt einige das gleiche wie Linda nämlich, dass Baseball schon die Weicheivariante sei.
Aber ich muss zugeben, wenn man selbst spielt ist die langeweile gerade noch erträglich. Heute war ich zum ersten Mal beim Softball-Training. Außer mir war noch unser Team-Captain da und jede Menge Leute, die anscheinend öfters spielen, aber mit Cinema Studies nix am Hut haben. Von den Leuten die ich kenne, war also niemand da. Naja, die haben 1. die Übung wohl nicht so nötig wie ich und 2. wohnen sie nicht 15 Minuten Fußmarsch vom McCarren Park, wo heute gespielt wurde, weg.
Das meiste meines Fachwissens über diesen Sport ("Keiner darf das Feld betreten ohne ein Bier gekippt zu haben. Für jeden Treffer muss der Schlagmann ein Bier kippen. Ein Bier ist Pflicht für jeden ungeraden Inning. Ach ja, und das vierte Inning ist das Bier-Inning") beruht ja auf einer frühen Simpson-Episode. Immerhin haben die anderen sich nicht über mich lustig gemacht, sondern stattdessen wurde mir doch tatsächlich viel erklärt und geholfen. Wie hält man den Schläger, wann sollte man rennen und wann stehen bleiben, wann sollte man sich als Catcher wohin stellen... Also alles was man als Ami wohl schon mit der Muttermilch aufsaugt.
Immerhin stammt Babe Ruth's Familie aus der Nähe von Kusel, also könnte durchaus Talent in den pfälzischen Genen schlummern.
Mein Plan für meine Rolle im Team ist ja mehr sowas wie das Maskottchen zu werden, das eingewechselt wird, wenn wir eh schon weit hinten/vorne liegen um mit seiner Unbeholfenheit gepaart mit unbändigem Willen die Massen zu erheitern. Mein Spitzname soll dann bitte sehr auch "The Kraut favorite" werden. Als Teamname habe ich an "Cinema Studies Iron Stones" gedacht.
Bei semi-herrlichem Frühlingswetter habe ich also meine Softballkarriere begonnen. Hauptsächlich als Catcher, da kann man wenig Schaden anrichten, außerdem lernt man das Fangen und Werfen. Nach einer Weile war ich dann sogar 2mal mit Schlagen dran. Und man glaubt es kaum, ich habe sogar getroffen und letzten Endes sogar einen Homerun gelandet.
Die Saison geht dann in ca. 2 Wochen los, natürlich wir dhier ausführlich darüber berichtet werden.

Mittwoch, 11. März 2009

Keine Fragen mehr für Arzt oder Apotheker

Endlich wieder zeillos rumzappen, was hat mir das in den letzten Monaten gefehlt. Aber dank Time Warner Cable haben wir jetzt ca. 600 Kanäle, von ABC über Food TV bis zu PrayTV. Zur Primetime bin ich nur leider entweder in der Uni oder unterwegs. Da bleibt leider nur die daytime und die ist leider genauso schlecht wie in Deutschland.
Am interessantesten ist auch hier die Werbung. CBS verlost zum Beispiel eine Gratis-Reise nach New York mit Unterbringung in einem Luxus-Hotel an der Park Avenue und einer Darmspiegelung. Vielleicht schafft ja der Drang zu gewinnen etwas, was Susan Stahnke damals verwehrt blieb.
Überhaupt sind die Amerikaner ja sehr auf ihre Gesundheiot bedacht. Da in der daytime außer Studenten hauptsächlich Hausfrauen und Rentner fernsehen kommen natürlich jede Menge Arzneiwerbungen im Fernsehen. Während jeder deutsche Fernsehzuschauer das Mantra "BeiRisikenundNebenwirkungenfragensieihrenArztoderApotheker" am Ende jeder Werbung gedankenlos runterbeten kann und es als eigentlich vollkommen sinnfreie Floskel wahrnimmt, ist das ganze hier ein wenig anders. Die ersten 10 Sekunden der Werbung wird die Arznei beschrieben und wie toll sie ist. Dann werden allerdings für die nächste Minute haarklein sämtliche Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen aufgezählt. Das ganze wird aber weiterhin mit den schönen positiven und bunten Werbebildern untermalt. Da bleiben natürlich keine Fragen mehr offen. Außer natürlich der, warum man sich und seine Familie mit dieser anscheinend mehr Gift-als-Medizin überhaupt noch behelligen sollte.

Cinema is the most beautiful fraud in the world

Eben dieses Zitat des franz. Regiesseurs Jean-Luc Godard durfte ich heute lesen. Und das nicht irgendwo. Nein, auf der Wand der Toilettenkabine im 6. Stock der Tisch School of the Arts. Da fühlt man sich doch gleich wohl als Filmwissenschaftler.

Direkt darunter konnte der interessierte Toilettenspruchleser dann in Anlehnung an "Watchmen" (meine erste graphic novel die ich mir zugelegt habe, jetzt bin ich im echten nerdtum angekommen) "Who poops the poopmen?" lesen. Ein Kichern brachte mir den Beweis, dass ich mit jetzt 24 doch noch ein kindliches Gemüt besitze.

Mein Geburtstags pub-crawl wurde übrigens von Richard Allen, seines zeichens angesehener Filmwissenschaftler und Leiter unseres departments, gestohlen. Die film theory midterm essays waren heute, also 2 Tage später fällig und da sind dann doch einige lieber zu Hause geblieben um zu arbeiten, anstatt sich mit mir zu betrinken. Insgesamt betrachtet waren es trotzdem 12 sehr schöne Stunden der Völlerei. Leider gefolgt von ca 20 Stunden traditionellem Geburtstagskater.

Mittwoch, 25. Februar 2009

Absurditäten an Kasse 3

War grade eben mal wieder im Keyfood-Supermarkt meines Vertrauens. Ist von meiner Wohnung aus ein ca. 5 minütiger Fußmarsch, für meine Verhältnisse also unverschämt weit weg. Da kauft man dann natürlich auch gleich richtig viel wenn man diesen beschwerlichen Weg auf sich nehmen will. Soll sich ja auch lohnen. Nur ist es deutlich angenehmer leicht beladen 5 Minuten durch Williamsburg zu laufen, als bepackt wie ein Maulesel. Aber irgendwas ist ja immer.
Des weiteren ist mir an der Kasse folgendes zum ersten Mal bewusst geworden: Jedes mal, wenn die Kassiererin einer Supermarktkasse ein von mir aufs Band gelegtes Produkt über den Scanner fährt und es nicht auf Anhieb "biep" macht, werde ich kurz nervös. Ich habe dann immer das Gefühl, dass die Kassierer mich verdächtigen, fremde Waren aufs Band zu legen. Umgekehrter Ladendiebstahl sozusagen. Welchen Sinn eine solche Aktion haben könnte, ist mir bis jetzt noch nicht klar geworden. Aber in Gedanken und Planspielen darüber versunken, bin ich dann beladen wie ein Maulesel auf dem Heimweg erst mal eine Straße zu früh abgebogen um dann, als ich in der richtigen Straße war, erstmal an die falsche Haustür zu laufen.

Jetzt mal in eigener Sache (der obige Text spiegelt ja bestimmt die Gedanken der Mehrheit der Menschheit wieder, ich bin doch nicht merkwürdig) : Es stehen grade mal wieder die midterm essays an. Weil ich diese vor meinem Geburtstag (von Beileidsbekundungen am weinend an die Bar Gelehnten ist bitte abzusehen) gerne fertig hätte, habe ich nicht so viel Zeit zum bloggen. Außerdem habe ich seit gestern zum ersten mal seit 6 Monaten Fernsehen. Amerikanisches Fernsehen. Yeah.

Freitag, 20. Februar 2009

Dinge die Frauen nicht tun sollte VII-IX

- Knallroten Lippenstift tragen. Sieht einfach zu merkwürdig aus. An besten in einem Dialog aus Scrubs zusammengefasst: "Dr. Cox, kann ich den Lippenstift tragen, oder sehe ich damit aus wie ein Clown?" - "Nein Barbie, du siehst nicht aus wie ein Clown, du siehst aus wie eine Prostituierte deren Kundenkreis hauptsächlich aus Clowns besteht."

- Sich die Brüste vergrößern lassen. Ich habe bis jetzt noch nicht einen einzigen Mann auf der ganzen Welt gefunden, der diese mag.

- Ist mir letztens auf der Straße aufgefallen: Mützen mit Tieröhrchen tragen. Also nicht mit Seitenteilen für die Ohren, sondern solche mit nur der Dekoration dienenden "Öhrchen" oberhalb des Skalps. Besonders beliebt ist die Pandabärenmütze. Ausnahme: Weibliche Wesen unter dem Alter von 9 Jahren.