Montag, 18. Mai 2009

Hey there Daddy-O!

Die deutsche Serie ist in der Krise. Das wissen wir nun schon seit Jahren. Und immer wieder wird die amerikanische Serie als großes Vorbild angesehen. In Sachen Dramaturgie, Figuren, Effekte, Ausstattung etc. gelten die amerikanischen Serien immer noch als wegweisend.

Nun muss ich aber mal Kritik anbringen und zwar an den Figuren und vor allem ihrer Motivation/ Hintergrundgeschichte. Denn die hochgelobten amerikanischen Autoren scheinen es nicht für möglich zu halten eine interessante Figur zu schaffen, die ein normales Verhältnis zu ihren Eltern, allen voran dem Vater hat. Wenn man sich verschiedene Serien anschaut, fällt einem auf, dass fast alle Figuren "daddy" (seltener "mommy") issues haben.

Mal zur Übersicht mal eine Übersicht der Figuren mit daddy issues:

Lost (bin erst am Ende von Staffel 3, bin sicher da kommen noch einige dazu): Jack, Kate, Sawyer, Locke, Jin, Sun, Ben Linus, Hurley, Ana-Lucia (mommy issues), Claires baby Aaron, Michael als personifizierte daddy issue für Walt, Alex...

Heroes (in dieser Serie nerven die "daddy issues" amm allermeisten. Sie werden einem gradezu um die Ohren geschlagen): Hiro, Daphne, Matt Parkman, Sylar, Claire (sogar mit 2 verschiedenen daddys und mommys), Elle Bishop, Angela Petrelli, Nathan (zusätzlich selbst ein daddy issue für Claire + mommy issues), Peter (mommy & daddy issues), Micah Sanders, Mohinder, Niki Sanders, Meredith (Claires echte Mutter), Flint (Merediths Bruder), Eden McCain (die, die Leuten ihren Willen aufzwingen kann)...

Bei Prison Break ist es schon ne Weile her, dass ich die Serie gesehen habe, aber in meiner Erinnerung an Season 1+2: Lincoln (auch hier wieder doppelt, da selbst Vater), Michael, Sara, LJ, T-bag, C-note (als daddy).

Dexter: Auch hier haben die beiden Hauptfiguren Dexter und Deb "dady issues". Diese Serie lebt aber zu einem guten Stück davon und ist daher vom Vorwurf entschuldigt, einfach nur eine unkreative backstory für ihre Charaktere zu entwerfen.

Dazu kommen noch Serien, die ich nicht sehe, wie "Alias", die sich auch um mommy issues drehen.
Bei allem Lob, dass die amerikanischen Tv-Serien zurecht einheimsen muss aber doch mal klar gesagt werden, dass sie was die Hintergründe der Figuren angehen keinen Kreativitätspreis gewinnen. Vor allem bei Heroes hat man oft das Gefühl, dass die Autoren händeringend nach einer backstory für ihre Figuren suchen und ihnen dann selten mal was besseres einfällt als das Patentrezept "daddy issues".

Also ihr lieben Autoren, die ihr das hier sowieso nicht lest, lasst euch doch bitte mal was anderes einfallen.

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