Montag, 16. Februar 2009

Schnarchnasen

Die Gerüchte sind wahr: Ich schnarche hin und wieder ein wenig. Und gelegentlich bekomme ich im Schlaf Erstickungsanfälle und werde dann so richtig laut. Schlaf-Apnoe nennt man das. Würde mich ja nicht weiter stören, wenn es nicht die unangenehme Nebenwirkung hätte, dass ich bei Filmen, oder wenn jemand längere Vorträge hält einschlafe und nichts dagegen tun kann. Für einen Filmstudenten nicht die besten Lernumstände.
Deshalb wollte ich mich in einem Schlaflabor mal richtig durchchecken lassen in der Hoffnung, dass ich eine CPAP-Schlafmaske, die mich auf ein ganz neues Level von Nerdtum hebt und durch den richtigen Druck meine Erstickungsanfälle verhindert, verpasst bekomme.
Das Schlaflabor ist so eine Sache. Wenn man Leuten davon erzählt, dass man einen Termin da hat, bekommen sie (vor allem Frauen) so einen Glanz in die Augen und fragen meist direkt: "Leidest du an Insomnia?" Die Schlaflosigkeit ist wohl in der allgemeinen Vorstellung verknüpft mit dem Bild des Künstlers, der des nachts einsam durch die Straßen der Großstadt streift und dabei die Schönheiten entdeckt, die dem Blick des normalen Menschen verwehrt bleiben. Er nimmt seine Entdeckungen mit Gleichmut auf und die Erlebnisse der Nacht und die Persönlichkeiten, die er auf seiner ziellosen Reise trifft, wirken am nächsten Tage wie fast vergessene Träume...
"Nee, ich ersticke nur manchmal nachts fast (auch zur fasnacht, entschuldigung, Kalauer), und schnarche unglaublich. Dann schlafe ich ständig tagsüber ein", wirkt wohl leider nicht ganz so sexy. Verstehe ich eigentlich nicht: Ein Mann kämpft ums Überleben, die natur und sein eigener Körper sind sein Feind. Fast wie bei einem Extremsportler.

Gestern sollte es also soweit sein. Um 21 Uhr sollte ich im Schlaflabor aufkreuzen. Ich mache mich also bettfertig, putze meine Zähne, nehme die Kontaktlinsen raus, ziehe meinen Einteiler-Pyjama-Strampler mit Bärchenmotiv und passender Schlafmütze an und mache mich auf den Weg. Exakt 3 Schritte bevor ich die Ubahn-Haltestelle betrete und damit telefonisch nicht mehr erreichbar gewesen wäre (Köln ist eben doch eine Technik-Metropole), erhalte ich einen Anruf vom Schlaflabor. Obwohl ich einen Brief von ihnen habe, der besagt, dass ich nur die Nacht über da bleiben soll, wollen sie auf einmal zusätzlich eine Tagstudie an mir durchführen. Das geht allerdings heute nicht, denn es ist heute Presidents day. Und da ist dann niemand im Labor. Anscheinend waren 3 Wochen Zeit nicht genug, um diesen Lapsus zu bemerken. Das Schlaflabor fährt übrigens die Politik, dass man 48 Stunden vorher bescheid geben soll, sollte man den Termin absagen, sonst muss man 500$ zahlen. Ich finde dieser Verein schuldet mir jetzt Geld.

Morgen werde ich dann wahrscheinlich einen neuen Termin bekommen. Wenn dieser unorganisierte Haufen das mal hinkriegen sollte.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

und? neuer termin?