Mittwoch, 30. Dezember 2009

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kasten

Ja, es ist nun schon eine Weile her, aber trotzdem möchte ich doch mal über meine Abreise aus dem Land of the free schreiben.
Der Abschied war selbstverständlich tränenreich und tragisch, musste ich mich doch nicht nur von netten Menschen, sondern auch von Tropicana Orangensaft, einlagigem Toilettenpapier, ständigem nach dem Ausweis gefragt werden, "zzgl. Mwst." und merkwürdigen Leuten in der Ubahn nehmen.
Ökonomisch bewusst wie ich eben bin, habe ich den billigsten Flug gebucht, dieser war von Air India. Ich war selbst überrascht, aber Air India fliegt einmal am Tag von NYC nach Frankfurt (und von da weiter nach Mumbai). Erstmal lief alles herrlich nach Plan. Der Shuttlebus (inkl. unglaublich unfreundlichem Fahrer, leider hatte ich das Trinkgeld schon bei der Buchung bezahlt...) kam pünktlich und fuhr mich zum JFK International Airport. Zweieinhalb Stunden bevor das Flugzeug abheben sollte. Leider allerdings vom Newark Airport. Als ich dies festgestellt hatte, habe ich mich ins nächste Taxi geschwungen und den netten älteren asiatischen Herren am Steuer angehalten Gas zu geben. Auf dem Weg durch New York in Richtung New Jerseys bin ich dann auch tatsächlich durch Staten Island durchgefahren. Damit war ich mal in allen 5 Borroughs. Leider hat es zeitlich nicht mehr hingehauen. Der Flug sollte zwar erst in 30 Minuten abheben, aber Gepäck einchecken hätte eben nicht mehr geklappt- Bei jeder anderen Fluglinie hätte ich wohl ein paar Stunden warten müssen. Bei Air India leider 24 Stunden. Natürlich hätte ich mir ein Hotelzimmer nehmen können, aber wo wäre denn da a) das Abenteuer und b) die Selbstgeißelung für meinen Fehler gewesen? Also machte ich einen auf Tom Hanks und wohnte für 24 Stunden auf dem Newark International Airport. Aber solange man eine Steckdose und einen Laptop dabei hat, ist es ja eigentlich fast egal wo man ist.

24 Stunden später bin ich dann tatsächlich abgehoben. Immerhin hatte ich mit einer Kölnerin und einem Frankfurter, der an der NYU Law School studiert die nettesten (fremden) Sitznachbarn meiner persönlichen Fluggeschichte. Da konnte man sich wenigsten unterhalten, immerhin war auf dem ganzen Flug das Bordentertainmentsystem in der Economy-Kaste ausgefallen. Die erhofften Sari-Schönheiten als Stewardessen gab es auch nur in der Business-Kaste, wir hatten nur Apu-Verschnitte. Und Alkohol gabs an Bord auch nicht... Dafür wenigstens 2 Stunden Verspätung, weil noch 2 Stewardessn von JFK zu Newark gebracht werden mussten. Pff... ich weiß ganz genau, dass das schneller zu schaffen ist, wenn man nur will.

Sonntag, 13. Dezember 2009

"Der Hund hat einen hochstehenden Schwanz!"

Eins meiner größten Plaisiere hier ist die Jagd nach Doppelgtängern von Leuten, die ich kenne. Nach Latino-Sebi (dessen Existenz kann Johannes sogar bestätigen) und Asian-Daniela (ist mir auf der 6th Avenue entgegengekommen, ich hatte aber leider keine Kamera dabei), war meine letzte Entdeckung Stefan "Angebot-man". Diese war vor allem deshalb herausragend, weil der Typ auch die exakt gleichen, ambivalent-ironischen Dance-Moves drauf hatte, wie der beliebte Beleuchter aus dem Rheinland. Aber auch da war wieder keine Kamera im Spiel, zumal ihm das ständige von mir begeistert angestarrt werden anscheinend schon zu viel war.

Old-School Fortschrittspessimismus

In New York ist es grade saukalt. Das hat mich zur folgenden Erkenntnis gebracht. So toll die Oppositionsstellung auch sein mag, bevor unsere Vorfahren den Daumen entwickelt haben, mussten sie nicht jedesmal nachschauen welcher Fäustling an welche Hand gehört.