Dienstag, 13. Januar 2009

Jetzt aber Schluss mit Sozialleben (2009-edition)

Gottseidank leben wir in einer Welt in der man sich schnell seiner sozialen Kontakte entledigen kann, so man das denn will. Man geht nicht mehr ans Handy,loggt sich aus social networking Systemen aus und man gilt heutzutage schon als praktisch nicht mehr vorhanden; Polizei und Gehimdienste tappen im Dunkeln. Aber das ist ja die grobe Variante, Eremitenexpress sozusagen.
Dabei gibt es viel stilvollere Wege einzelnen Mitmenschan klarzumachen, dass man keinen Kontakt mehr zu ihnen haben möchte. Einer der schönsten ist mir bei den Weihnachtseinkäufen in verschiedenen Buchläden mal wieder aufgefallen. In der Kalenderabteilung sah ich dort den "Kräuter und Gewürze-Kalender 2009". Wer den verschenkt möchte doch bloß sichergehen, dass er im nächsten Jahr nichts mehr verschenken muss. Und gleichzeitig spart man sich ein persönliches Gespräch, in Zeiten wie heute ja sowieso eins der wichtigsten Ziele des modernen Menschen.
Weitere Empfehlungen von Kalendern mit anti-sozialen Intentionen:

Bäume und Alleen Kalender 2009
Bahnhöfe der Welt 2009
und mein Liebling für Menschen, von denen du vermutest, dass sie ihre Wand anstarren und ihnen daher einmal im Monat 9x9 cm Abwechslung spendieren willst:

Der Tapetenkalender 2009.


Da freue ich mich doch auf die Zukunft mit "Eimerwelten 2010", "Ohrhaare - neu entdeckt 2011" und "Knäckebrotpotpourrie 2017".

Sonntag, 11. Januar 2009

Gott sei dank NYU

Der gestrige Ausflug in eine Kneipe im College-Stil hat mich mal wieder etwas gelehrt. Nämlich, dass ich froh sein kann an der NYU gelandet zu sein und nicht an irgendeiner ländlicheren Uni, zum Beispiel in Oshkosh, Wisconsin (diesen Ortsnamen wollte ich immer schonmal in einem Beitrag verwursten).
Es hat sich nämlch herausgestellt, dass ich ein verdammt schlechter Beer Pong Spieler bin. Dank Franz Jugend im mittleren Westen haben wir zwar letzten Endes nur um einen Becher verloren, aber ich selbst habe während den Klängen von absolut unhipper mainstream Rockmusik, die man her irgendwo zwischen Calle in Wafibabu (ich nenne es hier forestfishriver-castlecreek) und Spirit, Pirmasens im Jahre 2000 verortet hätte, nur einen Treffer beigesteuert. Diesen allerdings habe ich gefeiert als ob ich die Tour de France gewonnen hätte. Ein wenig müde und mit auffälligen Blutwerten.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Das Ergebnis lag doch auf der Hand!

Trivia night in der Crocodile Lounge bietet Einblicke in die amerikanische Kultur, die man so vielleicht gar nicht bekommen wollte.
Eine Frage lautete: "Mit welcher Erfindung revolutionierte die Firma XYZ den Toilettenpapiermarkt für immer im Oktober 2008?"

Antwort: 3 lagiges Toilettenpapier.

Wie konnte diese Nation 2 Weltkriege + kalten Krieg gewinnen? Meine australische Teamkollegin und ich hätten uns beinah am Bier verschluckt.

Ach ja und ich entschuldige mich für das schlechte Wortspiel in der Überschrift.

Wo ich gerade beim studivz war...

Wenn ich hier mal eine freie Minute habe schaue ich hin und wieder mal die Berwerbungen für meine inzwischen schon kollosale studivz-Gruppe durch. Dabei machte ich folgende Beobachtungen (ohne bestimmte Reihenfolge):

- "300" wurde bei den Lieblingsfilmen abgelöst durch "Saw I-VI"(oder VII? da kommt man ja nicht mehr mit) und "Keinohrhasen". Wirklich jede 2. Dame in diesem Netzwerk ist in einer Fangruppe zu diesem Machwerk

- Frauen bilden Gruppen für ihre eigene und gegen eine andere Haarfarbe. Diese Verhalten ist für mich weiterhin unverständlich. Ich habe etwas gegen Leute die den falschen Fußballverein mögen, die falsche Partei wählen, sich über meine Lieblingsfilme lustig machen, den falschen Gott anbeten, mein kleines unschuldiges Weltbild zerstören, die im Kino quasseln, mein Bierglas umkippen etc. Aber die Haarfarbe? Also bitte meine weibliche Leserschaft: Klärt mich auf, wieso man als Dunkelhaarige etwas gegen Blondinen hat und umgekehrt.

- Überhaupt ist der Hass doch allgegenwärtig. Da wird aus "eurem Hass" "meine Anerkennung", "falsche" Menschen werden gehasst von menschen die nicht einmal wussten dass die Hassenden überhaupt existieren und überhaupt beneidet ja sowieso jeder einen. Bin ich so unnormal? Es kann doch nicht so schwierig sein phlegmatisch durchs Leben zu wandeln. Oder ist das Leben der anderen etwa eher eine Soap als eine multi-camera sitcom mit Lachern vom Band wie bei mir? Die Leute sollen mal nicht bei jeder Kleinigkeit so rummemmen.

- Frauen baden im Selbstmitleid. Sie hassen Typen "die nicht das Maul aufkriegen", wenn man sie anspricht scheinen sie sich dann in der Rolle des "Arschlochmagneten" zu sehen. Ob sie das jetzt stört weiß ich nicht, immerhin finden sie doch unter 100 Männern das Arschloch und verlieben sich in ihn. Und überhaupt sind doch alle Männer doof.

Fazit: Gottseidank liegt das studivz sowieso im Sterben. Und im facebook gibt es viel weniger solche Schwachsinnsgruppen.

So, und jetzt muss ich weg. Heut abend ist mal wieder trivia-night und wir versuchen unseren 4. Platz-Fluch zu brechen. Für die ersten drei Teams gibts nämlich Bargutscheine. Olé, olé!

Mittwoch, 7. Januar 2009

MST 3000 als gemeinschaftsbildende Maßnahme sowie Pläne fürs Nachleben

Gestern abend war ich mal wieder auf einem kurzen Abstecher in einem meiner Lieblingsplätze in Williamsburg (und potenziellem Endziel meines Geburtstags-Pub crawl) "Barcade". Für die, die es nicht wissen: Eine Bar inklusive alten Arcade-Automaten. Während ich also mal wieder feststellte, dass ich es bei digdug immer noch drauf habe und bei Donkey kong immer noch furchtbar mies bin wie vor 16 Jahren, machte ich eine Entdeckung. Wenn ich mal wiedergeboren werde, dann bitte als der Hund der in dieser Bar herumläuft. Eine Bulldogge, die ein aufregendes Leben führen muss. Man ist automatisch der Star der Szene und muss dafür gar nichts tun. Wenn man sich betrinken will, einfach mal schnell den Boden abgeleckt.

Mein Plan meine Freunde durch charakterliche Ebenbilder in New York zu ersetzen ist zu einem großen Teil gescheitert. Auffällig war aber das ähnliche Verhalten in Seminaren zwischen Johannes S. und Trey L., wobei Johannes die etwas schlaueren Sachen von sich gibt. Aber generell ähneln sie sich schon ziemlich. Spätestens als ich in meinem facebook (studivz von morgen) Status erwähnte, dass ich in letzter Zeit einiges vom Mystery Science Theater 3000 gesehen habe, wurde die Ähnlichkeit durch die Tatsache, dass diese beiden innerhalb kürzester Zeit darauf reagiert haben und mir ihre Lieblongsepisoden geschickt haben, wieder einmal offensichtlich. Andererseits ist mir das gleiche auch passiert als ich gestern auf der Straße (studivz von gestern) einen freund von Colin getroffen habe. Es gibt doch mehr Mistys auf der Welt als ich dachte.

Ansonsten war heute ganz profaner Waschtag, auch in New York ist das Leben nicht immer glamurös.

Sonntag, 4. Januar 2009

Silvester retrospektiv

Mit etwas Abstand meine Betrachtungen zum Jahreswechsel 08/09. Grob gesagt war es eine ziemlich gute Party, wenn auch nicht so legendär wie Halloween.
Auffälig war die Begeisterung der weiblichen Partygäste für die Burlesque-Tänzerinnen. Vor der Bühne standen bei deren Auftritten ca. 70% weibliches Publikum. So ganz nachvollziehen kann ich das ja nicht. Wenn ich Frauen sehen will, die sich dann ja doch nicht ausziehen kann ich auch auf die örtliche Polizeiwache oder zum Damenrudern (okay, rund um Olympia gibts da ja auch gerne mal Ausnahmen) gehen.
Der Jahreswechsel wurde eher en-passant begangen. Kein Countdown, keine große Uhr, kein Auld lang syne. Trotzdem wird er mir im Gedächtnis bleiben. Ich wurde brutal benutzt. Eine junge (glücklicherweise sogar recht attraktive) Dame stürzte sich um Mitternacht auf mich, da man ja zum Jahreswechsel jemanden küssen muss. Danach war sie auch ziemlich schnell wieder weg und hinterließ einen verdutzten blog-Schreiber.
Der war sowieso damit beschäftigt seine Mitbewohner sicher nach Hause zu bringen. Irgendwie hat es sich eingebürgert, dass ich der nüchternste und manchmal auch verantwortungsbewussteste Mitbewohner bin. Am Freitag klettere ich runter in unsere Küche und treffe Colin und Franz beim gemütlichen Plausch.
Adrian: "Hi Colin! Why are you here? Don't you have to work."
Colin: "No, not on a saturday."
Adrian: "But it's friday!"

5 Minuten später war er dann auch schon auf dem Weg in seine Werbeagentur. In solchen arbeiten ja die 50% der New Yorker die nicht im Marketing oder PR beschäftigt sind. Er nhat auch mal wieder im Suff sein Iphone verloren. Gott sei dank hatte er noch eins als Reserve, von vor einem Monat, als er es zum letzten Mal verloren hatte. Und bei mir wird trara wegen einem Schal, Pin-Nummern oder Einreisepapieren gemacht...